Nach dem Abpfiff war die Stimmung am Boden. Aufstieg? Ein verbotenes Wort. "Nie mehr 1. Liga", riefen die Fans des 1. FC Kaiserslautern nach dem 1:1 gegen den Tabellenvorletzten aus Bielefeld.

Das Unentschieden fühlte sich wie eine Niederlage an. "Wir brauchen nicht mehr vom Aufstieg zu reden", sagte auch Torwart Tobias Sippel. Dennoch steht der Zweitligist vor einem richtungsweisenden Spiel. Noch beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz nur vier Punkte, ein Sieg am Samstag beim Karlsruher SC könnte die letzte Chance sein.

Auch für den KSC geht es gegen die Pfälzer um alles. Der Aufsteiger macht kein Geheimnis daraus, dass er den direkten Sprung in die Bundesliga schaffen will - trotz der jüngsten 0:2-Niederlage beim 1. FC Köln und nun sechs Punkten Rückstand auf Rang drei. "Die Gelegenheit ist nach wie vor da, wenn wir gegen Kaiserslautern drei Punkte holen", bekräftigte Abwehrspieler Jan Mauersberger.

Komplettiert wird das muntere Aufstiegsrennen vom 1. FC St. Pauli, der zwischen Kaiserslautern und dem KSC auf dem fünften Platz liegt. Nach dem 0:3 gegen den Überraschungsdritten Paderborn zählt für die Hamburger gegen den Tabellenzweiten Greuther Fürth nur ein Sieg. "Wir sollten jetzt nicht mehr auf die Tabelle schauen und vom Aufstieg reden", riet Innenverteidiger Sören Gonther. Umso lieber werfen die Paderborner einen Blick aufs Tableau. "Ich bin wahnsinnig stolz auf meine Jungs", sagte Trainer André Breitenreiter. Am Sonntag ist sein Team beim FSV Frankfurt zu Gast.

Köln fast durch

Spitzenreiter 1. FC Köln hat nach dem Sieg gegen Karlsruhe bereits zehn Punkte Vorsprung auf Rang vier und sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. "Wir marschieren weiter vorneweg. Jetzt haben wir in den nächsten Spielen die Möglichkeit, uns komplett abzusetzen", sagte Torjäger Patrick Helmes. Den ersten Schritt können die Kölner am Sonntag bei 1860 München machen.

Im Tabellenkeller kommt es zu zwei brisanten Duellen. Schon nach dem 3:0 gegen Bochum sprach Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl von einem "Riesenschritt" für sein Team. Mit einem weiteren Sieg bei Fortuna Düsseldorf kann sich seine Mannschaft endgültig aller Abstiegssorgen entledigen. Das gleiche gilt für den FC Erzgebirge Aue, der in Bochum zu Gast sein wird. "Abstiegskampf pur. Auch Aue kennt unsere Heimbilanz. Es ist doch logisch, dass sie sich etwas ausrechnen", beschrieb Bochums Christian Tiffert die Lage. Im eigenen Stadion ist der Revierklub das schwächste Team der Liga.

Mit entscheidenden Spielen kennen sich auch Energie Cottbus und Arminia Bielefeld aus. Seit Wochen zählt für beide Teams jeder Punkt. "Es bleibt bis zum Schluss eng, da hilft uns jeder Punkt weiter", sagte Bielefelds Tom Schütz nach dem 1:1 in Lautern. Auch gegen den VfR Aalen wollen die Ostwestfalen mindestens einen Zähler holen. Energie galt vor Wochen noch als sicherer Abstiegskandidat, dann kam Hoffnungsträger Jörg Böhme und minimierte den Abstand auf den Relegationsplatz auf drei Punkte. Bei Union Berlin soll der Rückstand weiter schmelzen, die 1:2-Niederlage gegen 1860 ist bereits vergessen. "Es ist nichts passiert und geht weiter", sagte der Coach.

dpa