27.04.2014 13:11 Uhr

Erste Abstiegsentscheidungen in Liga 3

Manuel Zeitz (r.) vom 1. FC Saarbrücken geht in den Zweikampf mit Ronny Garbuschewski vom Chemnitzer FC
Manuel Zeitz (r.) vom 1. FC Saarbrücken geht in den Zweikampf mit Ronny Garbuschewski vom Chemnitzer FC

Im altehrwürdigen Ludwigsparkstadion von Saarbrücken herrschte Tristesse. Die nicht einmal 3000 Zuschauer mussten sehen, wie der einstige Bundesligist 1. FC Saarbrücken im Duell mit dem Tabellenletzten Wacker Burghausen auch die letzte Chance auf den Verbleib in der 3. Liga ausließ.

Nach dem 1:1 (1:0) nehmen die Burghausener den 1. FC mit in die Regionalliga. "Man hat gesehen, dass einige Spieler einfach Versagensängste hatten", resümierte Saarbrückens Trainer Fuat Kilic.

Dabei hatten die Saarländer im vergangenen Sommer ganz andere Ambitionen. Doch in einer chaotischen Saison verschliss der Club zwei Präsidien, vier Trainer und 36 Spieler. "Es müssen sich alle hier hinterfragen, die Spieler, die auf dem Platz standen, aber auch die Leute, die neben dem Platz agiert haben", sagte der sichtlich enttäuschte Torhüter Timo Ochs.

Seit 2008 in Liga 3

Burghausen (31 Punkte) stand schon vor dem Spiel als erster Absteiger fest, nachdem die SpVgg Unterhaching (40) am Freitag gegen den VfL Osnabrück 3:0 (0:0) gewonnen hatte. Auch die Saarbrücker können mit 32 Zählern nicht mehr an den verbleibenden zwei Spieltagen den Sprung auf den rettenden 17. Tabellenplatz schaffen.

Die Burghausener waren bislang fester Bestandteil der seit 2008 eingleisigen 3. Liga, auch wenn sie schon zweimal sportlich abgestiegen waren. 2009 profitierte der Ex-Zweitligist vom freiwilligen Rückzug von Kickers Emden, 2011 vom Zwangsabstieg von Rot-Weiss Ahlen.

Unterhaching und Stuttgart II jubeln

Neben Unterhaching war der VfB Stuttgart II der Gewinner des 36. Spieltags im Abstiegskampf. Beim bereits aufgestiegenen 1. FC Heidenheim gewannen die Schwaben überraschend mit 1:0 (0:0). Der Chemnitzer FC entledigte sich dank eines kuriosen 20-Minuten-Auftritts von Stürmer Benjamin Förster aller Abstiegssorgen. "Ich hatte viel Wut im Bauch, weil ich nicht von Beginn an spielen konnte", sagte Förster, nachdem er mit einem Doppelpack das Spiel gegen Holstein Kiel (2:1) drehte und dann mit Roter Karte (84.) vom Platz flog.

RasenBallsport Leipzig durfte in Rostock jubeln. Nach dem 1:0 (1:0)-Erfolg kann die Mannschaft von Trainer Alexander Zorniger am kommenden Wochenende mit einem Sieg gegen Saarbrücken aufsteigen und den Durchmarsch perfekt machen. "Wir müssen noch einmal einen guten Job machen", betonte Zorniger. Der Verfolger SV Darmstadt 98 hatte mit einem 2:1 (1:1)-Sieg gegen den FC Rot-Weiß Erfurt Leipzig unter Druck gesetzt.

Randale in Rostock

Einmal mehr sorgten die Rostocker Hansa-Anhänger nach der Niederlage für Randale. Wie die Polizei mitteilte, warfen mehrere zum Teil vermummte Fans zunächst Farbbeutel und andere Gegenstände auf die Gästefans. Anschließend bewarfen die Chaoten Polizeibeamte mit Trümmerteilen und Flaschen und zerstörten WC-Anlagen. Erst mit einem Großaufgebot konnte die Polizei die als "hochaggressiv" beschriebenen Randalierer zurückdrängen. "Wir distanzieren uns auf das Schärfste von den Tätern, die die präventive Arbeit des Vereins durch solche schwachsinnigen Aktion konterkarieren und den Ruf des Vereins in den Dreck ziehen", sagte der für Prävention und Stadionmanagement zuständige Vorstand Rainer Friedrich.

dpa