01.05.2014 23:10 Uhr

Benfica glücklich, Sevilla am glücklichsten

Es zerreißt ihn fast: Sevilla-Torschütze Stéphane Mbia im Zentrum der Ovationen
Es zerreißt ihn fast: Sevilla-Torschütze Stéphane Mbia im Zentrum der Ovationen

Bitteres Aus statt "finale in casa": Juventus hat mit einer Nullnummer im Halbfinal-Rückspiel gegen Benfica nach der 1:2-Hinspielniederlage das Endspiel der Europa League im eigenen Stadion verpasst. Vorjahresfinalist Benfica trifft am 14. Mai auf den FC Sevilla, der im spanischen Duell bei Valencia mit 1:3 unterlag und nur um ein Haar den 2:0-Sieg aus dem Hinspiel verspielt hätte.

Die Bianconeri stellten vor 40.775 Zuschauern schnell unter Beweis, dass sie um jeden Preis zum Endspiel ins heimische Juventus Stadium zurückkehren wollen. Das Team von Trainer Antonio Conte dominierte und hatte Chancen. Einen Fernschuss von Andrea Pirlo lenkte Benfica-Schlussmann Jan Oblak über die Latte (8.), nach einem Kopfball des früheren Leverkuseners Arturo Vidal klärte Luisao auf der Torlinie (45.+1).

Juventus (kann in Italien schon am Wochenende den 30. Meistertitel klar machen) lief auch im zweiten Durchgang erfolglos dem Rückstand aus dem Duell in Portugal hinterher. Nur ein Pirlo-Freistoß sorgte zunächst für Gefahr (62.).

Drei Rote Karten in Turin

Bei strömendem Regen rannten die Gastgeber weiter an und erhöhten den Druck, nachdem Benfica-Akteur Enzo Perez wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot gesehen hatte (67.). Die Aktionen waren kaum zwingend. Die letzte Gelegenheit hatte Carlos Tevez (90.+4). In der 89. Minute sahen Mirko Vucinic und Lazar Markovic nach einem Handgemenge die Rote Karte.

Glück, glücklicher, Sevilla

In Valencia trafen der algerische Nationalspieler Sofiane Feghouli (14.), der Brasilianer Jonas (26.) und Jeremy Mathieu (70.) im Estadio Mestalla zunächst für die Gastgeber, die bereits im Viertelfinale gegen den FC Basel mit einem 5:0 nach Verlängerung nach einem 0:3 im Hinspiel noch ein spektakuläres Comeback gefeiert hatten.

Sevilla, UEFA-Cup-Gewinner von 2006 und 2007, sah lange wie der große Verlierer aus. Doch dank eines Treffers von Stéphane Mbia in der vierten Minute der Nachspielzeit zogen die Andalusier bei der dritten Halbfinalteilnahme doch noch zum dritten Mal auch ins Endspiel ein.

Bei Sevilla wurde der 16-fache DFB-Nationalspieler Marko Marin erst in der 79. Minute eingewechselt, Piotr Trochowski stand nicht im Kader. Der im Hinspiel überragende Ex-Schalker Ivan Rakitic konnte diesmal dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken.

In einem von beiden Seiten offen geführten Spiel zeigte sich Valencia lange Zeit vor dem Tor zielstrebiger. Feghouli traf nach schönem Doppelpass mit einem abgefälschten Schuss zur erhofften frühen Führung. Jonas per Kopfball und Mathieu im Anschluss an einen Eckball sorgten für die 3:0-Führung, die lange als ungefährdet galt. In der Nachspielzeit aber folgte der Schock durch Mbia.

sid