15.05.2014 13:10 Uhr

Koller warnt: "EM-Quali kein Selbstläufer"

ÖFB-Teamchef Marcel Koller freut sich auf kommende Aufgaben
ÖFB-Teamchef Marcel Koller freut sich auf kommende Aufgaben

Österreichs Teamchef Marcel Koller hat am Donnerstag neuerlich vor einer überzogenen Erwartungshaltung für die im Herbst beginnende EM-Qualifikation gewarnt. Klares Ziel sei zwar die Teilnahme an der EM 2016 in Frankreich. "Es ist aber klar, dass das kein Selbstläufer wird", betonte Koller bei der Bekanntgabe seines Kaders für die Testspiele in zwei Wochen gegen Island und in Tschechien.

Das EM-Feld ist von 16 auf 24 Teams vergrößert worden, die öffentliche Erwartungshaltung dadurch gestiegen. "Wir wollen alle dabei sein und denken, dass wir das auch können", versicherte Koller. "Die Spieler dürfen aber nicht glauben, wir müssen jetzt so was von locker mit dabei sein. Diese Quali wird auf Messers Schneide ablaufen. Wenn wir nur bei einem Spiel das Gefühl haben, wir können locker reingehen, dann wird es nicht reichen."

Den Auftakt macht am 8. September das Heimspiel in Wien gegen Schweden. An den Skandinaviern war das ÖFB-Team in der vergangenen WM-Quali gescheitert. "Ein absoluter Topfavorit ist nicht dabei", sagte Koller über die Gruppe G. Einziger WM-Teilnehmer ist Russland. Koller warnte aber vor allem vor Montenegro. "Die können locker mit uns mitspielen", meinte der Teamchef.

Mit Stevan Jovetic von Manchester City und Mirko Vucinic von Juventus Turin verfügen die Montenegriner über zwei absolute Starstürmer. Oder wie Koller seinen Scout zitierte: "Die haben zwei Alabas, wir haben einen." Den Erfolgsdruck auf ihn selbst wollte er vor der EM-Quali nicht überbewerten. "Ich bin immer unter Kontrolle und immer unter Beobachtung", erinnerte der Schweizer, der seinen Vertrag beim ÖFB im Herbst bis Ende 2015 verlängert hat.

Koller sieht sehr viel Potenzial in seiner Mannschaft. Das habe etwa die erste Hälfte beim Test im März in Klagenfurt gegen dem WM-Vierten Uruguay (1:1) bewiesen. Koller verlangt aber mehr. "Grundsätzlich geht es darum, dass die Spieler bereit sind, auch Defensivarbeit zu verrichten", sagte der Teamchef. "Jeder muss bereit sein, die Drecksarbeit zu machen. Nicht nur vielleicht eine Halbzeit oder 60 Minuten, sondern ein ganzes Spiel."

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apa