15.06.2014 19:58 Uhr

Last-Minute-Sieg für die Eidgenossen

Haris Seferovic ist nach seinem Last-Minute-Treffer der gefeierte Held bei den Eidgenossen
Haris Seferovic ist nach seinem Last-Minute-Treffer der gefeierte Held bei den Eidgenossen

Die Abschiedstournee des großen Ottmar Hitzfeld hat mit einem Last-Minute-Sieg begonnen. Die Schweizer Nationalmannschaft kam mit dem angehenden Rentner auf der Trainerbank nach einer Aufholjagd in ihrem ersten WM-Spiel gegen Ecuador zu einem 2:1 und zeigte dabei vor allem in der zweiten Halbzeit eine Energie-Leistung. Umjubelter Held war der eingewechselte Haris Seferovic, der in der Nachspielzeit (90.+3) den Siegtreffer erzielte.

Dennoch: Wenn Hitzfeld bis zum Antritt des Ruhestandes nach der WM noch mehr als nur die beiden Gruppenspiele gegen Frankreich und Honduras bestreiten soll, müssen die Eidgenossen hellwach bleiben. Auch bei der WM 2010 hatte die Schweiz das Auftaktspiel gewonnen, war aber nach dem 1:0 gegen den späteren Weltmeister Spanien dennoch in der Vorrunde noch ausgeschieden.

Ecuador, das zum zweiten Mal nach 2006 das Achtelfinale erreichen will, war bis zur Pause die bessere Masnnschaft. Die Südamerikaner, die vor 68.351 Zuschauern im Stadion Nacional Mane Garrincha in der Hauptstadt Brasilia einen deutlichen Heimvorteil genossen, waren durch Enner Valencia (22.) in Führung gegangen. Admir Mehmedi vom SC Freiburg erzielte drei Minuten nach seiner Einwechslung zur zweiten Halbzeit den Ausgleich (48.). Ein Treffer von Josip Drmic wurde wegen Abseits nicht anerkannt (70.). Für ihn kam fünf Minuten später Seferovic.

Schwacher Start der Schweiz

Die Schweiz hatte gegen die clever auftretende Elf von Trainer Reinaldo Rueda bis tief in die erste Halbzeit hinein mit ihrer Nervosität zu kämpfen. Das belegten zahlreiche Probleme im Aufbauspiel, vor allem aber die völlig fehlende Zuordnung beim Gegentreffer, dem ein Freistoß von Walter Ayovi vorausging. In der zweiten Halbzeit dann wurden die Schweizer zielstrebiger, wirkten entschlossener.

Hitzfeld verfolgte die strukturierter und gefährlicher werdenden Aktionen seiner Mannschaft zumeist direkt von der Seitenlinie aus, auch nach über 30 Jahren im Trainergeschäft wirkte der 65 Jahre alte ehemalige Meistercoach von Bayern München und Borussia Dortmund angespannt. Mehr als einige gute Standards sprangen zunächst nicht heraus, nach der Pause aber drängte seine Mannschaft entschlossen nach vorne und erspielte sich gute Chancen. 

Großer Bundesliga-Block

Hitzfeld hatte von Beginn an auf gleich sechs Spieler auf der Bundesliga gesetzt. Neben Drimic, der vom Absteiger 1. FC Nürnberg zu Bayer Leverkusen wechselt, standen Torwart Diego Benaglio (VfL Wolfsburg), dessen Klubkollege Ricardo Rodriguez, Johan Djourou (Hamburger SV), Granit Xhaka (Borussia Mönchengladbach) und Xherdan Shaqiri (Bayern MÜnchen) in der Startelf, hinzu kam noch der Neu-Berliner Valentin Stocker. Bei Ecuador stand der Stuttgarter Carlos Gruezo in der Anfangsformation.

Nach der Pause brachte Hitzfeld Mehmedi für Stocker und bewies damit ein goldenes Händchen. Der Freiburger war nach einer Ecke von Rodriguez direkt zu Stelle und erzielte den Ausgleich. Doch auch "El Tri" blieb gefährlich, vor allem den quirligen Torschützen Valencia bekamen die Eidgenossen nie richtig in den Griff: In der 59. Minute verfehlte der Angreifer des mexikanischen Erstligisten CF Pachuca die erneute Führung für seine Elf nur knapp.

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sid