18.06.2014 20:54 Uhr

England hofft auf Frau Rooney

Englands Stürmer Wayne Rooney (l.) mit Frau Coleen
Englands Stürmer Wayne Rooney (l.) mit Frau Coleen

Endlich, die Rooneys sind da! Als Coleen Rooney mit Sohn Kai auf dem Arm, Tochter Klay im Kinderwagen und 15 Reisetaschen im Gepäck landete, war mit ihr ein englischer Hoffnungsschimmer in Brasilien eingetroffen. Die Anwesenheit der Familie soll dafür sorgen, dass der stark kritisierte Stürmerstar Wayne Rooney im "Alles-oder-nichts"-Spiel gegen Uruguay am Donnerstag in São Paulo das drohende WM-Aus für das Mutterland des Fußballs verhindert.

"Die Fans beten, dass ihre Ankunft aus dem glücklosen Wayne einen Matchwinner macht", schrieb das Boulevard-Blatt Daily Mirror, auch wenn ein Teil der Fans die 28-Jährige dafür kritisierte, mit zwei kleinen Kindern um die Welt zu reisen.

"Wie dumm sind die Leute", schimpfte Mrs Rooney: "Ich will nicht, dass meine Kinder irgendwann fragen, warum sie nie Dad bei einer WM spielen sehen durften. Außerdem sind wir hier, um unseren Daddy und Ehemann zu unterstützen." Dies ist nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Italien und dem öffentlichen Streit, der um ihren Mann entbrannt ist, auch bitter nötig.

WaGs haben Hochkonjunktur

Die WAGs (Wives and Girlfriends), die Partnerinnen der Spieler, haben in England eine besondere Bedeutung. Coleen ist seit dem Karriereende von David Beckham (dessen Frau Victoria als "Spice Girl" Sonderstatus hatte) das prominenteste WAG. So flog sie als einzige einfach nach Brasilien, obwohl Teammanager Roy Hodgson den WAGs den Zugang zum Teamhotel verbietet.

Dass Rooney im Duell der Erstrunden-Verlierer auflaufen wird, scheint trotz aller Wortgefechte sicher. "Natürlich wird er in der Startelf stehen. Weil er Wayne Rooney heißt", spottete der Mirror und bezweifelte, dass Hodgson "mutig genug ist, um Englands Galaktischen rauszuwerfen".

Einige Medien hatten bereits von einer Strafversetzung Rooneys in die Gruppe der Ersatzspielern berichtet. Der englische Verband sperrte zwei Reporter daraufhin kurzerhand aus. Rooney, der freiwillig mit den Reservisten trainiert haben will, fragte sich via Twitter "echt, was die da machen".

Von Rooney werden Tore erwartet

Hodgsons Assistent Gary Neville versuchte es mit Argumenten. "Wir haben das Spiel ausgiebig analysiert", sagte Rooneys ehemaliger Klub- und Nationalmannschaftskollege: "Es gibt keine zwei Meinungen: Wayne hat gut gespielt und all das getan, was wir von ihm erwartet haben."

In der Tat hat der 28-Jährige das Tor von Daniel Sturridge wunderschön vorbereitet. Doch die Briten erwarten Tore von ihm. Mit 39 Treffern ist "Roo" der fünftbeste Schütze der englischen Länderspiel-Historie, aber bei seiner dritten Endrunde wartet er immer noch auf den ersten WM-Treffer.

Alle wollen Suárez

Der Hoffnungsträger der Urus ist Stürmerstar Luis Suárez. So soll sich die gesamte Mannschaft bei Trainer Oscar Tabarez für einen Einsatz von Englands Fußballer des Jahres stark gemacht haben, der bei der überraschenden 1:3-Auftaktniederlage gegen Costa Rica wegen der Folgen seiner Knie-Operation 90 Minuten draußen geblieben war.

Trainer Oscar Tabarez, deutete bereits an, dass der Stürmer des FC Liverpool, mit 31 Treffern Torschützenkönig der Premier League, trotz Fitness-Defiziten spielen wird: "Selbst, wenn er nicht bei 100 Prozent ist, kann er der Mannschaft aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten und seiner Persönlichkeit viel geben." Ausfallen wird dagegen Kapitän und Innenverteidiger Diego Lugano (Knieprobleme).

Stürmerstar Diego Cavani ist dennoch optimistisch. "Es ist eine unangenehme Situation, aber wir sind bereit, sie anzunehmen", sagte der 27-Jährige von Paris St. Germain: "Wir haben einen starken Charakter. Wenn die Engländer uns schlagen wollen, müssen sie richtig kämpfen."

sid