19.06.2014 00:03 Uhr

Del Bosque: Das wird Konsequenzen haben

Spaniens Nationaltrainer Vicente del Bosque suchte nach dem WM-Aus nicht nach Ausreden. Sein Team war einfach nicht gut genug. Folgenlos wird das Abschneiden nicht bleiben.

Frage: "Vicente del Bosque, der Titelverteidiger ist gestürzt, Spaniens Ära beendet. Warum?"

Vicente del Bosque: "Wir waren in beiden Spielen nicht besser als der Gegner, deshalb fahren wir nach Hause. Natürlich sind wir traurig, wir haben in der ersten Halbzeit sehr schüchtern gespielt, lustlos, nicht tapfer genug. Da konnte uns Chile unter Druck setzen, und wir kamen nicht zur Entfaltung. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Chancen, aber leider war es nicht genug. Ich suche nicht nach Ausreden, es war einfach nicht genug."

Frage: "Was war für Sie der entscheidende Moment beim 0:2 gegen Chile?"

Del Bosque: "Das erste Tor hat Chile einen Energieschub gegeben und uns einen Schlag versetzt. Aber meine Spieler haben alles gegeben, um das Spiel zu drehen, sie waren nur leider nicht in der Lage dazu. Ich hätte nie gedacht, dass wir die WM so früh würden verlassen müssen. Aber wir haben uns hier nicht gehen lassen, wir haben alles versucht."

Frage: "Was ist der Unterschied zur erfolgreichen WM 2010?"

Del Bosque: "Ich will darauf nicht antworten. Ich brauche jetzt Zeit, um über gewisse Dinge nachzudenken. Wir haben gut trainiert, dachten, wir sind fit, sind okay. Deshalb fiel mir ja auch die Auswahl der Startelf so schwer. Aber die zweite Halbzeit gegen die Niederlande und die erste jetzt gegen Chile waren ein Problem."

Frage: "Wird es nun fundamentale Veränderungen geben?"

Del Bosque: "Nun, wenn so etwas passiert bei einer WM, hat das immer Konsequenzen. Aber darüber möchte ich jetzt nicht reden. Wir müssen uns jetzt Gedanken machen und dann die besten Entscheidungen für den spanischen Fußball treffen. Das trifft auch auf meine Position zu. Wir leiden. Das ist ein schwarzer Tag für alle, die mit uns fiebern."

Frage: "Was trauen Sie Chile jetzt noch zu?"

Del Bosque: "Ich habe Chile vorher nicht deswegen gelobt, weil ich nett sein wollte. Sie haben physisch sehr stark und mit sehr, sehr viel Courage gespielt. Sie werden schwer zu schlagen sein."

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