20.06.2014 10:33 Uhr

Japan hadert mit eigener Kaltschnäuzigkeit

Ein 0:0, das keinem Team wirklich hilft
Ein 0:0, das keinem Team wirklich hilft

Japan und Ex-Europameister Griechenland haben auch bei ihrem zweiten WM-Auftritt in Brasilien keine echte Bewerbung für das Achtelfinale abgegeben. Das maue 0:0 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag kannte nur einen Sieger: Kolumbien, das damit in Gruppe C vorzeitig als Achtelfinalist feststeht. Beide Teams haben freilich noch Chancen auf die K.o.-Phase, stehen jedoch unter Siegzwang.

"Ohne die Rote Karte hätten wir gewinnen können. Japan war in der zweiten Halbzeit dominierend, aber wir haben uns gewehrt", sagte Griechen-Trainer Fernando Santos, der in der 38. Minute Kapitän Konstantinos Katsouranis mit Gelb-Rot verlor und den angeschlagenen Stürmer Kostas Mitroglou schon kurz davor ersetzen hatte müssen. Wenig überraschend traten im Estadio das Dunas von Natal die robusten und kampfkräftigen Defensivspezialisten in der Offensive kaum in Erscheinung und durften letztlich mit dem Punkt durchaus zufrieden sein.

Santos, dessen Truppe am Dienstag im letzten Gruppenspiel die Elfenbeinküste schlagen muss, gab sich in puncto Weiterkommen zuversichtlich: "Hinter Kolumbien ist der zweite Platz noch nicht vergeben. Wir sind aber abhängig von den anderen, die Elfenbeinküste ist in der besseren Position."

Japan hadert mit der Chancenverwertung

Keineswegs zufrieden wirkte Japans Coach Alberto Zaccheroni. "Wir wollten kein Unentschieden. Das ist kein gutes Ergebnis. Wir hätten das Spiel gewinnen müssen. Wir hätten unsere Überzahl besser ausnutzen müssen", ärgerte sich der Italiener. Sein Team diktierte mit einem Ballbesitz von fast 70 Prozent das Geschehen klar und kam auch zu guten Chancen. Im Abschluss fehlte es aber an Präzision, auf den letzten Metern an Durchsetzungsvermögen. "Ich glaube, wir hätten uns heute genug Chancen erspielt, um ein Tor zu erzielen", bedauerte der japanische "Man of the Match", Keisuke Honda.

Die Partie gegen die starken Kolumbianer am Dienstag wird für die "Blauen Samurai" damit zum "Finalspiel". "Jetzt liegt es an uns, diese Fehler im nächsten Spiel zu korrigieren und uns den so wichtigen Sieg zu holen", sagte Honda - und versprach vollen Einsatz: "Wir werden um unser Leben spielen."

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apa