03.07.2014 18:01 Uhr

Rosario - die Schatzkiste Argentiniens

Lavezzi, Messi, Di Maria - dieses wunderbare Fußballer-Trio schenkte Rosario der Welt
Lavezzi, Messi, Di Maria - dieses wunderbare Fußballer-Trio schenkte Rosario der Welt

Wohl kaum eine Stadt hat mehr Weltklasse-Fußballer hervorgebracht als Rosario. Trainer wie Cesar Luis Menotti oder Marcelo Bielsa kommen ebenso aus der argentinischen Stadt am Rio Parana wie die ehemaligen Weltmeister Jorge Valdano und Mario Kempes oder aktuelle Stars wie Lionel Messi oder Angel di Maria.

In Rosario wurde die Kirche Maradonas gegründet. Und hier wurde Messi geboren. Aber das ist nicht alles: Die Stadt am Rio Parana ist ein Fixpunkt des argentinischen Fußballs. Wenn die "Albiceleste" am Samstag (18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) in Brasilia gegen Belgien antritt, kann Trainer Alejandro Sabella wieder auf die geballte Kicker-Genialität der etwas über 900.000 Einwohner zählenden Stadt bauen. Lionel Messi kommt von dort, Angel di Maria, Ezequiel Lavezzi, Maxi Rodriguez und Ezequiel Garay - Ex-Kapitän Javier Mascherano lebte früher im Nachbarörtchen.

"Rosario ist eine Stadt geprägt vom Fußball. Alles ist Fußball in Rosario", betonte Weltmeister-Trainer Menotti in einem Film über Messi, der am Mittwoch in Rio de Janeiro Premiere hatte. Er muss es wissen, der Weltmeister-Coach von 1978 stammt selbst aus der Stadt in der Provinz Santa Fe.

Die Stadt, in der die Iglesia Maradoniana gegründet wurde, hat zwei große Vereine, die viele Stars des argentinischen Fußballs schon unter Vertrag hatten. Wer nicht in Rosario geboren wurde, muss zumindest dort gespielt haben - entweder bei den Newell's Old Boys wie Ikone Diego Maradona, 86er-Finaltorschütze Jorge Valdano und Rekordtorschütze Gabriel "Batigol" Batistuta, oder bei Rosario Central, wie der 78er-Weltmeister und Torschützenkönig Mario Kempes, der seine Karriere in Österreich ausklingen ließ.

"Mit Fußballbegeisterung regelrecht gemästet"

"Die Stadt produziert Spieler am Fließband, es ist eine regelrechte Fußballerfabrik, die laufend Talente hervorbringt", wird Gerardo Martino, ehemaliger Spieler und Trainer der Old Boys sowie des FC Barcelona, in einer Messi-Biografie zitiert. Die Stadt, in der bei der Heim-WM 1978 sechs Spiele ausgetragen wurden, sei etwas Besonderes, "weil hier eine einzigartige Fußballbegeisterung herrscht". Auch er muss es wissen, auch er kommt wie Menotti oder auch Marcelo Bielsa, zweimaliger Coach der Nationalmannschaft, aus Rosario. "Die Kinder und Jugendlichen werden hier mit Fußballbegeisterung regelrecht gemästet", meint Martino.

Das wurde auch spürbar, als 100 Burschen der Fußballschule Renato Cesarini, in die unter anderen auch Mascherano ging, sich bei der laufenden WM einen Traum erfüllten und ihren Idolen nahe kamen. Mit zwei Bussen reisten sie an. Zunächst über 2.500 Kilometer nach Rio zum Auftaktspiel gegen Bosnien-Herzegowina, von dort knapp 500 Kilometer ins WM-Camp nach Belo Horizonte und dann 1.700 Kilometer weiter nach Porto Alegre zum dritten Gruppenspiel gegen Nigeria. Erst von da aus ging es über 1.200 Kilometer zurück nach Rosario. Der Lohn für diese Reisestrapazen: Beim Training im WM-Quartier Cidade do Galo durfte immer eine bestimmte Zahl der Nachwuchskicker Messi, Mascherano, Di Maria und den anderen zuschauen.

Die Partie am Samstag werden sie sicherlich im Fernsehen verfolgen. In jener Stadt, in der Che Guevara geboren und die argentinische Flagge zum ersten Mal gehisst wurde. In jener Stadt, in der Superstar Messi bis zu seinem 13. Lebensjahr schon vor allem eins machte: Fußballspielen. Das gehört sich so in Rosario.

apa