10.07.2014 12:48 Uhr

Pressestimmen: "120 Minuten Langeweile"

Viel K(r)ampf, wenig Esprit: Das zweite WM-Halbfinale bot nur einen geringen Unterhaltungswert
Viel K(r)ampf, wenig Esprit: Das zweite WM-Halbfinale bot nur einen geringen Unterhaltungswert

Öde, schlecht, langweilig! Nach dem Halbfinale zwischen Argentinien und den Niederlanden ist man sich im internationalen Pressewald einig: Der Gewinner heißt Deutschland. Die Pressestimmen.

Niederlande:

Wer so massiv verteidigt und fast andauernd breit oder nach hinten spielt, lässt keinen Raum für Spektakel. Und doch musste dieses Spiel von monumentaler Langeweile einen Sieger haben, denn Deutschland braucht am Sonntag im WM-Finale in Rio einen Gegner. Wer in den letzten 240 Minuten kein Tor schießt, hat in einem WM-Finale nichts zu suchen. (De Volkskrant)

Oranje scheitert im Elfmeter-Drama! Es war ein Schachspiel auf dem Rasen, in dem keine Mannschaft ein Risiko einging und Chancen Mangelware waren. Jeder hatte Angst, das Finale nicht zu erreichen. (AD)

Niemand erwartete viel bei dieser WM, doch das Team von Louis van Gaal hat uns viele euphorische Momente beschert. Im Halbfinale konnte der Meister der Magie aber nichts mehr aus seinem Hut zaubern. (De Telegraaf)

Argentinien:

Zurück! Zurück im WM-Finale! Und wir werden gegen einen alten Bekannten spielen. Im Maracana geht es wieder gegen Deutschland. Wir haben keinen Diego mehr, aber wir haben Messi. (Ole)

Romero ist der Held und Argentinien im Finale! Eine Nacht der Herrlichkeit. Wie in den letzten beiden Endspielen, wird Deutschland auch diesmal auf der anderen Seite stehen. (La Prensa)

Bringt uns Deutschland! Jetzt wartet eine Mannschaft, die unheimlich gut, aber nicht unbesiegbar ist. Argentinien ist hungrig nach dem Ruhm. Der Traum, im legendären Maracana Geschichte zu schreiben, lebt. Das Team hat bewiesen, dass alles möglich ist. (Cronica)

England:

Der beste Spieler seiner Generation erreicht das größte Spiel, das es im Fußball gibt. Zum ersten Mal in seinem Leben wird Lionel Messi die Bühne als Außenseiter betreten. Das Halbfinale war kein Vergleich zum Spiel der Deutschen. Aber Argentinien hat es geschafft. Sie sind in Rio und legen ihre Hoffnungen zum dritten Mal nach '86 und '90 wieder in die Hände einer Nummer 10. (Independent)

Der größte Albtraum der Brasilianer ist wahr geworden: Argentinien erreicht das Finale. Es war ein Halbfinale aus der Hölle! Es war furchtbar! Deutschland hat am Sonntag im Maracana nichts zu befürchten. (DailyMail)

Noch mehr gute Nachrichten für Deutschland: Nicht nur, dass diese beiden Mannschaften extrem schlecht spielen, sie mussten auch noch 30 Minuten mehr ran. Die Niederländer waren nicht wirklich auf dem Platz und einfach schwach. Argentinien war ebenfalls schwach, steht aber im Finale (Guardian)

Frankreich:

Neben dem Sieg von Deutschland wirkte das zweite Halbfinale geschmacklos. Selbst die Fans der Argentinier konzentrierten sich mehr darauf, die Brasilianer für das 1:7 zu verhöhnen. Gegen die Niederlande war ausnahmsweise mal nicht Messi der Retter, sondern Monacos Romero. (Le Parisien)

Was für eine Schlacht! Ober besser gesagt: Wie langweilig! Wäre dies ein Boxkampf, Argentinien hätte ihn nach Punkten gewonnen. Keine Mannschaft hat in den 120 Minuten den Willen gezeigt, das Spiel zu gewinnen. Niemand wollte sich den Abend mit einer unglücklichen Niederlage verderben. (Sofoot)

Nach dem 7:1 von Deutschland gegen Brasilien zeigen Argentinien und die Niederlande eine völlig entgegengesetzte Leistung. Ohne Charme, ohne Flair. Die Möglichkeiten konnte man an einer Hand abzählen. (L'Equipe)

Italien:

Die rücksichtslose Tormaschine aus Deutschland und ein Argentinien, das sich in der mystischen Lotterie Elfmeterschießen durchsetzte, kämpfen im Maracana um den Titel. Das Schach von van Gaal und seine Taktik waren im Halbfinale nicht die richtige. (Tuttosport)

Ein schreckliches Spiel! 120 Minuten Langeweile enden 0:0. Im Elfmeterschießen wird Romero zum Helden. Argentinien gewinnt seine Spiele mit minimalem Aufwand und kann nun Rache für 1990 nehmen. Wenn es einen Fußballgott gibt, hat er schon entschieden, wer am Sonntag Weltmeister wird. (La Stampa)

Spanien:

Argentinien ebnet den Weg ins Maracaná im Elfmeterschießen und Leo (Messi) bekommt sein Finale. Messi kratzt am WM-Pokal, der ihm noch fehlt, damit sich die Welt endgültig vor ihm verneigt. (SPORT)

Messis Finale. Der Superstar und Mascherano spielen im Endspiel gegen Löws Fußballmaschine. Torwart Romero wurde nach 120 Minuten gegenseitigen Respekts im Elfmeterschießen zum Held. (Marca)

Nicht Messi, nicht Robben, sondern Mascherano. Argentinien zieht durch einen Sieg über Holland im Elfmeterschießen nach 24 Jahren wieder in ein WM-Finale ein. Tormann Sergio Romero hielt zwei Elfer und so kämpft die 'Albiceleste' mit Deutschland um den Titel. (El País)

wfb