20.07.2014 12:37 Uhr

Hofmann: "Müssen in die Spur finden"

Auch Steffen Hofmann stand in Salzburg zeitweilig neben sich
Auch Steffen Hofmann stand in Salzburg zeitweilig neben sich

Der Bundesligastart Rapids hätte bitterer nicht sein können. Beim 1:6 gegen Meister Salzburg am Samstag zeigte sich nicht zuletzt, dass der Vizemeister seinen personellen Aderlass im Sommer (noch) nicht verkraftet hat. Rapid-Kapitän Steffen Hofmann, Ehrentorschütze in der Nachspielzeit, versuchte zu beruhigen: "Ich bin überzeugt, das wir besser sind, als es das Ergebnis zeigt."

Die grün-weißen Akteure flüchteten sich nach der Partie in Durchhalteparolen. "Das tut uns allen jetzt sehr weh und sehr leid. Aber wir dürfen jetzt nicht die Flinte ins Korn schmeißen und müssen schauen, dass wir in die Spur finden", sagte Hofmann, dessen Tor die höchste Bundesliga-Niederlage Rapids überhaupt verhinderte. Davor war Grün-Weiß in der Bundesliga-Ära bisher erst zwei Mal mit einem 1:6 vom Platz gegangen: 1990 beim FC Tirol, 2002 bei Austria Salzburg.

Innenverteidiger Mario Sonnleitner formulierte es etwas drastischer. "Nach dem 3:0 sind wie ein bisschen unter die Räder gekommen. Aber es ist auch nur ein Spiel mit drei Punkten. Ob du das mit sechs Toren verlierst oder mit einem, ist in Wahrheit auch scheißegal."

Das dritte Salzburger Tor durch Sadio Mané in der 69. Minute erwies sich aus Sicht aller Beteiligten als Knackpunkt. Davor und gerade in der ersten Hälfte hatte Rapid durchaus die Chancen gehabt, die Partie offener zu gestalten. Und hätte Kapitän Hofmann kurz nach Wiederbeginn seine Möglichkeit verwertet, wären die "Bullen" vielleicht auch nicht in jenen "Spielrausch verfallen" (Barisic), der sie schon in der Vorsaison des öfteren erfasst hatte.

Maximilan Hofmann rechts hinten sichtlich überfordert

Auch Trainer Zoran Barisic versuchte Ruhe auszustrahlen. "Wir sind noch nicht so weit, das wissen wir. Wir haben noch viel zu tun, aber wir wollen schon dorthin kommen, um Salzburg Paroli bieten zu können", betonte Barisic, der sich freilich Kritik für das "Experiment" auf der rechten Defensivseite gefallen lassen musste.

Dort agierte mit Maximilian Hofmann ein Innenverteidiger - und war damit sichtlich überfordert. Barisic nahm die Verantwortung auf seine Kappe und den 20-Jährigen in Schutz. "Ich würde die Niederlage nicht an ihm festmachen. Salzburg verfügt über vier sehr starke Offensivkräfte, die jede Abwehr auseinanderreißen können", erklärte er auf "Sky". Die Problemzone offenbarte aber auch Rapids Personalsorgen. Nach dem Abgang von Christopher Trimmel und der Verletzung Michael Schimpelsbergers sah sich Barisic offenbar zu diesem Schritt genötigt.

Boyd, Burgstaller und Sabitzer fehlen an allen Ecken und Enden

Noch mehr Sorgen könnte dem Coach aber ein Blick auf die Offensive machen, wo Rapids drei beste Torschützen der Vorsaison sichtlich fehlten: Terrence Boyd ist in Hütteldorf ebenso Geschichte wie Guido Burgstaller und Marcel Sabitzer, der ausgerechnet am Samstag sein Ligadebüt für die Salzburger gab.

Barisic versuchte der Lektion Positives abzugewinnen. "Wenn man sich mit einem starken Gegner wie Salzburg vier Mal im Jahr messen kann, dann kann das für uns nur positiv sein. So starke Gegner können auch uns stärker machen", hoffte der 44-Jährige, dessen Truppe am kommenden Samstag im ersten Saisonheimspiel die SV Ried empfängt.

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apa