25.07.2014 08:01 Uhr

Bremer SPD-Fraktionschef greift Rauball an

Der Bremer SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Tschöpe kritisiert die DFL-Spitze. Foto: Carmen Jaspersen
Der Bremer SPD-Fraktionsvorsitzende Björn Tschöpe kritisiert die DFL-Spitze. Foto: Carmen Jaspersen

Der Bremer SPD-Fraktionschef Björn Tschöpe hat angesichts des drohenden Länderspielentzuges durch den DFB heftige Kritik geübt.

Wenn jemand wegen dieser Maßnahme ein schlechtes Gewissen haben sollte, dann Ligapräsident Reinhard Rauball, sagte Tschöpe der "Bild"-Zeitung vor der Sitzung des DFB-Präsidiums an diesem Freitag. Rauball hatte angekündigt, dort einen Antrag auf Verlegung des EM-Qualifikationsspiels gegen Gibraltar am 14. November zu stellen. Hintergrund ist der Beschluss des Bremer Senats, die Deutsche Fußball Liga (DFL) künftig an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen zu beteiligen.

"Der Versuch, eine demokratisch legitimierte Regierung und ein frei gewähltes Parlament mit dem Entzug von Sportveranstaltungen erpressen zu wollen, ist unverschämt und offenbart ein problematisches Demokratieverständnis", erklärte Tschöpe. Von Rauball, der Bremen in der "Süddeutschen Zeitung" Populismus vorwarf, verlangte er Mäßigung: "Die Aggressivität, mit der er die wirtschaftlichen Vorteile seines Unternehmens vor einem demokratischen Staat zu sichern versucht, ist selbstherrlich und unangemessen."

Zur Idee der Kostenbeteiligung gebe es angesichts des an allen Ecken und Enden fehlenden Geldes keine Alternative. Ihm könne keiner erzählen, dass die DFL "die durch sie veranlassten Kosten für ein Risikospiel" von 300 000 Euro nicht zahlen könne, meinte Tschöpe.

dpa