25.07.2014 13:30 Uhr

Wr. Neustadt sucht Mittel gegen Bullen-Torflut

Kevin Kampl zischte den Wiener Neustädtern schon öfters auf und davon
Kevin Kampl zischte den Wiener Neustädtern schon öfters auf und davon

Am 20. Juli des Vorjahres ist RB Salzburg mit einem 5:1-Auswärtssieg in Wr. Neustadt in die Bundesliga-Saison gestartet - und hat seither die Tabellenführung nicht mehr abgegeben. Am Samstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) gastieren die Roten Bullen in der zweiten Runde der neuen Saison neuerlich in Wr. Neustadt. Dass nach einem Jahr ihre Vorherrschaft an der Spitze endet, ist nicht zu erwarten.

Im Gegenteil: Die Salzburger haben am vergangenen Wochenende mit einer 6:1-Gala gegen Rapid ihre Hochform unter Beweis gestellt. Und nun wartet der Lieblingsgegner, in den jüngsten fünf Duellen gegen Wr. Neustadt haben Soriano, Alan und Co. jeweils mindestens fünf Tore erzielt (6:0, 5:1, 8:1, 5:1, 5:0).

"Die Statistik interessiert mich wenig", meinte Salzburg-Trainer Adi Hütter. "Wir haben eine neue Saison, und wir müssen uns wieder neu beweisen. Wenn wir ein ähnlich tolles Spiel machen wie gegen Rapid, dann wird das funktionieren. Gegen Rapid war es zu 80 Prozent ein gutes Spiel, aber da müssen wir uns noch verbessern", erklärte Hütter.

Zurückhaltung trotz des beeindruckenden Saisonstarts zeigte auch Verteidiger Andreas Ulmer. "Die Statistik bringt uns keine drei Punkte. Die gute Einstellung zählt, wir respektieren jeden Gegner. Die Siege kommen nicht von selbst, wir erarbeiten uns die Siege", betonte er.

Hütter: "Das Wesentliche ist Wr. Neustadt"

Dass in den Köpfen seiner Spieler vielleicht schon der Start in die Champions-League-Qualifikation am Mittwoch in Baku spukt, glaubt Hütter jedenfalls nicht. "Wir wollen uns auf das Wesentliche konzentrieren, das ist Wr. Neustadt", sagte der Coach, der mit Ausnahme der angeschlagenen Stefan Ilsanker und Franz Schiemer wohl auf die gegen Rapid erfolgreiche Elf setzt. "Ich bin nicht der Typ, der schon nach der ersten Runde rotiert. Wenn die Mannschaft gut arbeitet, kann sie sich wieder in einen Rausch spielen."

Respekt zollt Hütter vor allem seinem Freund und ehemaligen Mitspieler aus erfolgreichen Zeiten bei Austria Salzburg, Heimo Pfeifenberger. Wr. Neustadt galt in der vergangenen Saison als Abstiegskandidat, schaffte aber unter Pfeifenberger sicher den Klassenerhalt. "Wir haben ein gutes Verhältnis, sind im Trainerkurs neben einander gesessen und oft gemeinsam hingefahren. Heimo hat in Wr. Neustadt mit einem ewigen Abstiegskandidaten viel erreicht", sagte Hütter.

Pfeifenberger: "Man weiß nie, was kommen kann."

Trotz oder gerade wegen der schier unlösbaren Aufgabe ist Neustadt-Coach Pfeifenberger "sehr relaxt. Red Bull ist immer etwas Besonderes, weil man nie weiß, was kommen kann. Wenn sie in einen Spielrausch kommen, brauchst du sehr, sehr viel Glück", erklärte der Salzburger, der seinen Spielern eines klar gemacht hat: "Du darfst gar nicht daran denken, was passieren kann."

Zum Auftakt vor einer Woche war man in Ried 1:3 unterlegen, über weite Strecken zeigte sich Pfeifenberger mit dem Auftritt nicht unzufrieden. "Aber wir müssen noch einmal zulegen", forderte der Ex-Teamspieler, der seiner Truppe ein neues System mit Fünferkette verordnet hat und "gegen jeden Gegner intensives, hohes Gegenpressing auch über längere Zeiten" sehen will.

"Wir haben das gegen Salzburg ja schon einmal im Frühjahr probiert", betonte Pfeifenberger. "Da haben wir zwar 1:5 verloren, aber wir hatten mehr Torschüsse." Es gehe nun darum, "Stil und Mentalität zu schärfen", sagte Pfeifenberger. "Wir arbeiten die ganze Woche daran, dass wir Sensationen schaffen."

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apa