27.07.2014 12:14 Uhr

ÖFB-U19 hofft auf Sensation gegen DFB

Das ÖFB-U19-Team kämpft um den Einzug ins EM-Finale
Das ÖFB-U19-Team kämpft um den Einzug ins EM-Finale

Halbfinale der EM, und dann nach dazu gegen Deutschland - Auf Österreichs U19-Fußballer wartet am Montag (ab 18:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Szusza Ferenc-Stadion von Budapest der bisherige Höhepunkt der noch jungen Karriere. "Wir sind so weit gekommen, warum sollten wir das nicht auch noch schaffen?", meinte Teamchef Andreas Heraf vor dem nachbarlichen Prestigeduell.

Kein Gesperrter, kein Verletzter - Heraf kann gegen die Deutschen aus dem Vollen schöpfen. Auch Innenverteidiger Lukas Gugganing meldete sich nach Achillessehnenproblemen fit. Trotz des großen rot-weiß-roten Selbstvertrauens, einen eventuellen Erfolg gegen den Weltmeister-Nachwuchs würde man auch in den Reihen der ÖFB-Truppe in die Kategorie "Sensation" einstufen.

"Deutschland ist eine Top-Mannschaft. Die deutschen Kicker sind technisch beschlagen, laufstark und gut organisiert. Die Favoritenrolle und der Druck liegen eindeutig bei Deutschland, wir können nur gewinnen", hoffte Heraf, dass seine Schützlinge aus der Rolle des Außenseiters heraus frei aufspielen.

Taktische Cleverness als Chance

Der 46-Jährige, der elf Mal für Österreichs A-Team spielte, ist sich sicher, dass Sinan Bytyqi und Co. die Nerven im Zaum halten werden. "Allein die Erfahrungen aus den bisherigen drei EM-Partien haben die Spieler sehr stark gemacht, das kann ihnen keiner mehr nehmen. Sie sind nicht nervös, die kicken ihr Ding staubtrocken runter und riskieren auch etwas."

Dementsprechend wollen die Österreicher einfach nur zum bereits vierten Mal bei dieser EM ihre Erfolgstugenden in die Waagschale werfen. "Wenn wir taktisch wieder so clever spielen, sehe ich durchaus Chancen für uns", sagte Heraf. "Wir leben hier unser Märchen. Und wir werden um unser Leben laufen, damit es weitergeht", versprach Kapitän Francesco Lovric, der sein Geld in Deutschland beim VfB Stuttgart verdient.

Auch für Stürmer Florian Grillitsch, der bei Werder Bremen unter Vertrag steht, ist es logischerweise kein Spiel wie jedes andere. "Da geht's um viel Prestige. Wenn wir gewinnen, dann können wir in Deutschland den Lässigen raushängen lassen. Bei einer Niederlage würde es halt leider andersrum ausschauen", meinte Grillitsch, der optimistisch ist: "Wir haben eine realistische Chance und werden alles investieren."

Dass wie bei den beiden Siegen gegen Ungarn (3:1) und Israel (3:0) im Heimstadion von Ujpest Budapest gespielt wird, sieht man als gutes Omen. Die 1:2-Niederlage gegen Portugal hatte man in Felcsut kassiert, wo am Montag (21.00 Uhr) im zweiten Halbfinale Serbien und Portugal aufeinandertreffen. Die Österreicher hoffen auf zahlreiche Schlachtenbummler aus der Heimat, ein Ticket kostet an den Stadionkassen 1,70 Euro.

Bei einer Niederlage gegen die Deutschen ist die EURO für die Österreicher zu Ende, ein Spiel um Platz drei steht nicht auf dem Programm. Im Falle eines Sieges wartet hingegen am Donnerstag (19.00 Uhr) - neuerlich in Budapest - das Finale. Und 2015 steht dann für die Heraf-Truppe das WM-Abenteuer in Neuseeland an.

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apa