27.07.2014 12:26 Uhr

Baumgartner kündigt Kopfwäsche an

Gerald Baumgartner will hart durchgreifen
Gerald Baumgartner will hart durchgreifen

Der veritable Fehlstart der Wiener Austria, die dank des 0:4 beim WAC am Samstag schon nach zwei Runden der Bundesliga unter Druck ist, hat auch bei Neo-Trainer Gerald Baumgartner für Enttäuschung gesorgt. "Wir werden einigen den Kopf waschen müssen", kündigte der Salzburger an, während sein WAC-Pendant Dietmar Kühbauer nach dem zweiten Erfolg von einem "wunderbaren" Saisonstart schwärmte.

Platz zwei hinter Salzburg, das Maximum von sechs Punkten, dabei ein Torverhältnis von 8:1 - der WAC hat derzeit allen Grund zum Jubeln. Ganz im Gegensatz zu den Wienern, die nach dem mühsam erkämpften Heim-1:1 gegen Grödig erst bei einem Zähler halten. Die vermeintlich günstige Auslosung hat sich als Bumerang erwiesen und den schlechtesten Saisonstart seit 2006 nicht verhindert. Damals stand man als Meister unter Frenkie Schinkels nach zwei Partien ebenfalls mit einem Punkt da.

Am Samstag war freilich auch der Spielverlauf in der Lavanttalarena aus Gästesicht kein günstiger. Die ebenso frühe wie berechtigte Rote Karte für den debütierenden Innenverteidiger Sikov sowie ein zumindest fragwürdiger Elfmeter (Baumgartner: "Das war eine ganz klare Fehlentscheidung") nach vermeintlichem Foul von Goalie Lindner an Ex-Austrianer Standfest, der zum 3:0 führte (68.), machten es den "Wölfen" leichter.

"Was beim WAC funktionierte, klappte bei uns nicht"

Wenngleich Kühbauer durchaus kritisierte, wie sein Team vor der Pause nach schneller Führung durch Christopher Wernitznig (15.) mit der Überzahl umgegangen war. "Wenn man einen Spieler mehr hat, sollte man den Gegner besser ausspielen können", bekrittelte der Burgenländer, dessen Team erst nach dem Seitenwechsel durch Nemanja Rnic (48.) nachlegte. "In der zweiten Hälfte haben wir dann wieder Räume bekommen und die auch genützt."

Sorgen, wie sie Baumgartner wohl gerne gehabt hätte. "Was beim WAC alles funktionierte, klappte bei uns gar nicht", merkte er an. Öffentliche Kritik übte er vor allem an den Einstellung seiner Kicker: "Ein paar zerreißen sich, ein paar nicht". Die Konsequenz: "Wir werden einigen den Kopf waschen müssen, und dann muss es weitergehen."

Der 49-Jährige der im Sommer auf Herbert Gager folgte, braucht offenbar noch Zeit, um seiner Truppe den von ihm bevorzugten, laufintensiven und pressingorientierten Stil einzuimpfen und steht schon nach den ersten Wochen seiner Debütsaison in der Bundesliga unter Druck. General-Manager Thomas Parits, wegen seiner Transferpolitik selbst schon in der medialen Kritik, hofft auf einen Aufwärtstrend: "Wir müssen uns sehr stark steigern, sonst kommt das böse Erwachen. Wir stehen schon unter Druck, müssen das nächste Spiel gewinnen, um nicht den Anschluss zu verlieren."

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apa