08.08.2014 14:54 Uhr

Austria hofft auf Befreiungsschlag

Austria-Trainer Gerald Baumgartner auf der Suche nach dem Erfolg
Austria-Trainer Gerald Baumgartner auf der Suche nach dem Erfolg

Nach völlig verpatztem Saisonstart hofft die Austria im Nachzüglerduell der vierten Bundesliga-Runde auf den Befreiungsschlag. In Wiener Neustadt gastieren die ihre Form suchenden Violetten zum Runden-Auftakt am Samstag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) beim Schlusslicht. Der SC Wiener Neustadt hat nach drei Spielen null Punkte und ein Torverhältnis von 3:12 zu Buche stehen.

Gefordert ist dennoch die Austria. Zwei Remis und nur ein erzielter Treffer stehen aktuell zu Buche, die "Mini-Krise" ist Realität. Im schlimmsten Fall droht nun sogar der Rückfall ans Tabellenende. Unterliegt die Austria in Niederösterreich und holt die Admira in Ried zumindest einen Zähler, würden die Wiener erstmals seit März 2007 alleine die "Rote Laterne" übernehmen.

Gerald Baumgartner verschwendet daran keinen Gedanken. Der seit Sommer amtierende Austria-Coach sieht nach dem schlechtesten Start seit acht Jahren den Druck "von außen" kommen. "Das ist natürlich verständlich, denn zwei Punkte nach drei Spielen entsprechen nicht dem Leistungsniveau unserer Mannschaft", meinte Baumgartner, dem von der Club-Spitze diese Woche wiederholt der Rücken gestärkt wurde. Der harte Fankern kündigte nach einer Aussprache mit der Mannschaft vergangenen Sonntag ebenfalls volle Unterstützung an.

"Die Mannschaft zieht voll mit"

Gebetsmühlenartig wiederholte Baumgartner, dass im Training gut gearbeitet wurde. "Die Mannschaft zieht voll mit im Training. Sie hat eine Reaktion gezeigt. Wir müssen jetzt weiter zulegen und unseren Weg konsequent fortsetzen. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen", betonte der Salzburger, dem wieder der zuletzt gesperrte Vance Sikov in der Innenverteidigung zur Verfügung steht.

In Wiener Neustadt von Start weg dabei sein könnte Neuzugang Omer Damari. Die Arbeitsbewilligung für den Israeli traf am Freitag ein, seinem Debüt steht damit nichts im Weg. Der als Torjäger geholte Angreifer hat zwar mit seinen Mitspielern noch Abstimmungsbedarf, Alternative Ola Kamara drängte sich beim 0:0 gegen Altach aber nicht unbedingt auf. Martin Harrer ist aufgrund einer Lymphknotenerweiterung im Hals fraglich.

Wiener Neustadt scheint für die Austria ein guter Boden zur Frustbewältigung. Seit zwölf Liga-Partien sind die Wiener gegen die Blauweißen bei sieben Siegen und fünf Remis ohne Niederlage. In der Vorsaison gab es drei Erfolge, wobei vor dem 3:0 im November 2013 ebenfalls Krisenstimmung in Favoriten herrschte. Das 1:1 gegen die Neustädter im Frühjahr beendete schließlich die Amtszeit von Nenad Bjelica als Austria-Coach vorzeitig.

Wiener Neustadt verliert nicht die Ruhe

In Wiener Neustadts Lager herrschte dieser Tage weit weniger Aufregung als beim Gegner, obwohl sich die Spiele gegen Ried, Salzburg und Sturm für den SC wie befürchtet als wenig ertragreich erwiesen. "Wir hatten schon in der Vergangenheit Probleme beim Start. Mit dieser Auslosung lag es im Bereich des Möglichen, dass wir mit null Punkten dastehen", meinte Sport-Manager Günter Kreissl. Der ehemalige Austria-Keeper betonte: "Es gibt überhaupt keinen Grund, die Ruhe zu verlieren."

Fehlen wird Trainer Heimo Pfeifenberger der routinierte Dennis Mimm. Der Verteidiger laboriert an einem Ganglion im Knie, er muss Anfang nächster Woche operiert werden und fällt damit vier bis sechs Wochen aus. Für US-Neuzugang Conor O'Brien ist die Arbeitsbewilligung noch nicht eingetroffen, er ist erst für die Partie in Grödig in der fünften Runde ein Thema.

Mit der Unruhe bei der Austria wollte sich Neustadt nicht zu viel beschäftigen. Dies könne laut Kreissl, ein Vor- aber auch Nachteil sein. "Wenn wir es der Austria schwer machen, dann wird sie vielleicht noch mehr hadern. Dass sie sich aus der Krise schießen, wollen wir natürlich verhindern."

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apa