10.08.2014 18:09 Uhr

VfB verpatzt Generalprobe gegen Hull City

Das Team von Trainer Armin Veh trifft am Samstag im DFB-Pokal auf den VfL Bochum
Das Team von Trainer Armin Veh trifft am Samstag im DFB-Pokal auf den VfL Bochum

Die schwache Generalprobe des VfB Stuttgart gegen Hull City verfolgte Filip Kostic noch als Zuschauer. Ohne den teuersten Zugang der vergangenen fünf Jahre verlor sein neuer Arbeitgeber 1:2 gegen den englischen Pokalfinalisten der vergangenen Saison.

Bis zum ersten Pflichtspiel im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum am kommenden Samstag hat Trainer Armin Veh noch einiges an Arbeit vor sich. Ob der 21 Jahre alte Kostic gegen den Zweitligisten schon zum Aufgebot gehört, wollte Sportvorstand Fredi Bobic bei der Vorstellung des serbischen Junioren-Nationalspielers nicht vorhersagen. Helfen soll der Linksfuß aber möglichst rasch.

Gegen Hull lag der VfB schon nach zwölf Minuten 0:2 zurück. Vedad Ibisevic erzielte vor der Pause das 1:2. Zuvor war er bereits mit einem Foulelfmeter an Hull-Keeper Steve Harper gescheitert. Mehr Dynamik und Tempo im Spiel nach vorne hätten Stuttgart gut getan.

"Königstransfer? Schwachsinn!"

Hoffnungsvolle Schlagworte im Zusammenhang mit der Verpflichtung von Kostic gefielen Fredi Bobic allerdings gar nicht. "Königstransfer? Schwachsinn", knurrte er. "Das ist ein guter Transfer, der der Mannschaft weiterhilft. Wir hoffen, dass es so schnell wie möglich geht, aber wir wissen es nicht." Kostic jedenfalls ist voller Zuversicht, bedankte sich mehrfach bei Bobic und war vor lauter Euphorie auch gleich ziemlich forsch: "Wir haben große Chancen, in Europa und der Champions League zu spielen", sagte er.

Nach dem Abgang von Ibrahima Traoré zu Bundesliga-Konkurrent Borussia Mönchengladbach soll Kostic im Jahr nach dem Beinahe-Abstieg die Außenbahn beackern. "Er ist ein sehr dynamischer Spieler, der in die physisch starke Bundesliga gut rein passt", sagte Bobic.

Bei den Verhandlungen mit dem FC Groningen musste sich der ehemalige Nationalspieler mächtig ins Zeug legen. "Der Kampf ist bis an die Grenzen gegangen, das war nicht einfach", berichtete Bobic. Im Detail wollte er nicht auf die schwierigen Verhandlungen eingehen. Dass die Niederländer nach dem Transfer auf ihrer Homepage zwischenzeitlich wohl stolz von sechs Millionen Euro Ablöse und weiteren Vereinbarungen berichtet hatten, kommentierte Bobic so: "Was Groningen in der Hinsicht gemacht hat, - ich werde es nicht bestätigen und auch nicht dementieren - passt zu dem Kampf. Ich glaube, da brauchte jemand ein bisschen Reputation in Holland."

Kuzmanovic teurer

Stimmt die Zahl, hat der VfB zuletzt für Zdravko Kuzmanovic eine höhere Ablösesumme bezahlt. Im Sommer 2009 gingen rund acht Millionen Euro an den AC Florenz.

Um den Transfer nach einem Geschäftsjahr mit Verlusten refinanzieren zu können, wird der VfB wohl Spieler abgeben. "Bei Neuzugängen sind wir jetzt sehr gut aufgestellt, so wie wir es wollten. Wir werden da sicherlich erst mal nicht mehr nachlegen. Aber ich glaube schon, dass im Kader noch was passiert", sagte Bobic. Sobald die Ligen in Europa starten, komme erfahrungsgemäß Bewegung in den Spielermarkt.

Wen Bobic damit sicher nicht meinte: Innenverteidiger Antonio Rüdiger. "Der Junge hat drei Jahre Vertrag hier. Und wir haben gesagt, er wird den VfB dieses Jahr nicht verlassen. Damit ist das Thema erledigt", betonte Bobic. Zuletzt hatte der AS Monaco um Rüdiger geworben und wohl mehr als 15 Millionen Euro Ablöse geboten.

VfB: Ulreich – Klein, Schwaab, Rüdiger, Rausch (46. Ferati) – Gentner (78. Kvist), Gruezo (46. Romeu) – Harnik  (62. Werner), Didavi, Maxim (62. Leitner) – Ibisevic

Tore: 0:1 Meyler (6.), 0:2 Robertson (12.), 1:2 Ibisevic (39.)

dpa