15.08.2014 12:44 Uhr

Bremen: Kein Gedanke an nächstes Pokalaus

Robin Dutt will mit Werder in die zweite Pokalrunde
Robin Dutt will mit Werder in die zweite Pokalrunde

Dreimal ist Bremer Recht, sagt man an der Weser. Aber eine vierte Erstrunden-Pleite im DFB-Pokal hintereinander, daran mag man bei Werder noch nicht einmal denken. "Wir stehen absolut in der Pflicht", sagt Mannschaftskapitän Clemens Fritz und Trainer Robin Dutt formuliert unmissverständlich: "Wir sind uns bewusst, dass es nicht geht, schon wieder rauszufliegen."

Heidenheim, Münster, Saarbrücken - und jetzt der FV Illertissen, Tabellenvierter der Regionalliga Bayern. Dutt warnt wie im Vorjahr und wie es zweimal sein Vorgänger Thomas Schaaf vergeblich getan hatte: "Es gibt keinen Grund, Illertissen weniger Wertschätzung entgegen zu bringen als einem Bundesligisten."

Geschäftsführer Thomas Eichin hat naturgemäß vor solch heiklen Aufgaben auch die wirtschaftlichen Folgen eines erneuten frühen Scheiterns im Hinterkopf. "Pokalsensationen wird es immer geben. Wir müssen nur alles daransetzen, dass nicht gerade wir dafür sorgen", sagt der 47-Jährige, dem ein finanziell attraktiver Gegner in der zweiten Runde bei seinen aktuellen Transferbemühungen durchaus weiterhelfen könnte.

Eine einstige Pokalmannschaft

Dabei waren die Norddeutschen einst eine Pokalmannschaft par excellence. Sechsmal stemmten sie seit 1961 den Cup in die Höhe, nur Rekordmeister Bayern München hat eine bessere Bilanz in diesem Wettbewerb. Aber aus dem Team vom letzten Triumph 2009 in Berlin (1:0 gegen Bayer Leverkusen) steht am Sonntag im Ulmer Donaustadion nur noch Ex-Nationalspieler Fritz für die Startformation bereit. Und hat daher Hoffnung: "Ich habe im Pokal ja auch Höhen miterlebt."

An einen Höhenflug seiner Schützlinge vermag Illertissens Trainer Holger Bachthaler, im Hauptberuf Stadtkämmerer von Senden, nicht so recht zu glauben. "Wir sind Amateurfußballer aus der vierten Liga, wir trainieren viermal die Woche. Da liegt die Favoritenrolle schon eindeutig bei den Bremern", sagte der 39-Jährige dem "Weser-Kurier".

"Kein Heimvorteil wie gewohnt" für Illertissen

Der Coach bedauert überdies, dass sein Team wie im Vorjahr nicht im heimischen Vöhlinstadion antreten kann. Man weicht diesmal nach Ulm aus, denn die heimische Mini-Arena bietet lediglich 3500 Zuschauern Platz: "Es stört mich schon ein bisschen, dass wir keinen Heimvorteil wie gewohnt haben werden."

Doch diesen Nachteil konnten die Mittelschwaben schon beim Pokalauftakt 2013 gegen Eintracht Frankfurt lange gut kompensieren. Seinerzeit hatten die Hessen in Augsburg große Mühe, gegen den kleinen Traditionsverein eine Verlängerung zu vermeiden. Erst in der Schlussminute fiel der Treffer zum 2:0-Endstand für die Gäste.

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sid