17.08.2014 23:22 Uhr

Wolfsburg erst im Elfmeterschießen weiter

Torwart Max Grün vom VfL Wolfsburg hält einen Ball im Elfmeterschießen
Torwart Max Grün vom VfL Wolfsburg hält einen Ball im Elfmeterschießen

Der VfL Wolfsburg hat die harte Aufgabe Darmstadt 98 erst im Elfmeterschießen gemeistert aber dennoch verdient die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Europa-League-Teilnehmer gewann mit 5:4 nach Elfmeterschießen bei dem als Pokalschreck gefürchteten SV Darmstadt 98.

120 Minuten lang verteidigte der Zweitliga-Aufsteiger mit viel Leidenschaft und Disziplin ein 0:0, dann wurde Benaglio-Ersatz Max Grün zum VfL-Retter. Der Torhüter parierte den entscheidenden Elfmeter gegen Milan Ivana. Zuvor hatte er auch gegen Maurice Exslager gehalten. Wolfsburgs Naldo war mit dem allerersten Elfmeter an Darmstadts Keeper Christian Mathenia gescheitert.

Wolfsburg trotz hoher Ballkontrolle nur selten gefährlich

Bei aller Freude über dieses Weiterkommen: Fünf Tage vor dem schweren Bundesliga-Auftakt am Freitagabend beim deutschen Meister Bayern München kosteten diese 120 Pokal-Minuten plus Elfmeter-Krimi die "Wölfe" viel Kraft. Denn gerade spielerisch war der Favorit dem Zweitligisten vor 13.900 Zuschauern am Böllenfalltor von Beginn an überlegen. Der VfL schaffte es nur nicht, aus dieser Dominanz heraus auch Torgefahr zu entwickeln. Richtig gefährlich wurde es nur, wenn Kevin De Bruyne zum Abschluss kam. In der 23. Minute traf der Belgier nach einem schönen Angriff über Ricardo Rodriguez nur die Latte.

Darmstadt dagegen lauerte tief in der eigenen Hälfte auf Konter. Mit dieser Strategie hatten die "Lilien" vor einem Jahr schon Borussia Mönchengladbach nach Elfmeterschießen aus dem Pokal geworfen. Beinahe wäre das Rezept auch diesmal aufgegangen, denn Hanno Behrens (97.) und Torjäger Dominik Stroh-Engel (102.) vergaben die beiden besten Chancen der Verlängerung. Ansonsten wagte sich die mit vier Punkten aus zwei Spielen schon erfolgreich in die Zweitliga-Saison gestartete Mannschaft nur selten nach vorn.

Benaglio musste kurzfristig passen

Der Favorit aus Wolfsburg war mit einigen Personalproblemen nach Darmstadt gereist. Der neue Stürmerstar Nicklas Bendtner gehörte noch nicht einmal zum Kader. Der am Freitag verpflichtete Däne steigt erst an diesem Montag ins Training seines neuen Teams ein. Im Tor musste Max Grün kurzfristig die an Schüttelfrost erkrankte Nummer eins Diego Benaglio ersetzen. Und auf der rechten Abwehrseite sind gleich alle drei Spieler verletzt (Sebastian Jung, Christian Träsch, Patrick Ochs), die für diese Aufgabe vorgesehen sind. Also musste der eigentlich deutlich offensivere portugiesische WM-Teilnehmer Vieirinha auf dieser ungewohnten Position aushelfen.

Gefordert wurde der 28-Jährige aber nur sporadisch. Seine Mannschaft belagerte fast die gesamte Zeit über das Darmstädter Tor, ließ dabei aber wie schon in so vielen Vorbereitung-Spielen die Zielstrebigkeit vermissen.

dpa