18.08.2014 12:58 Uhr

Leverkusen vor Endspielen zum Start

Für Bayer Leverkusen steht in den beiden Playoff-Partien gegen den FC Kopenhagen sehr viel auf dem Spiel. Nicht nur aus finanzieller Sicht, sondern auch aus Prestige- und sportlichen Gründen will der Bundesligist unbedingt die Champions-League-Gruppenphase erreichen.

"Die Qualifikation ist wichtig, für die Mannschaft, für den Verein", hob der neue Bayer-Coach Roger Schmidt im "Kicker" die immense Bedeutung vor dem Hinspiel beim dänischen Meisterschafts-Zweiten des Vorjahres an diesem Dienstag in Kopenhagen hervor.

"Das sind für uns die beiden Endspiele, mit denen die Saison beginnt", betonte auch Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade. "Wir wollen in die Champions League." Der Einzug in die Gruppenphase ist für den Bundesliga-Vierten der vergangenen Spielzeit auch finanziell lukrativ. Im Vorjahr erreichte Bayer in der Königsklasse das Achtelfinale und nahm knapp 25 Millionen Euro ein. Was wesentlich dazu beitrug, dass die Rheinländer im Sommer auf dem Transfermarkt rund 30 Millionen Euro investieren konnten.

Selbstvertrauen im Pokal getankt

Mit dem 6:0 in der ersten Pokalrunde bei Alemannia Waldalgesheim konnte die Werkself nochmals Selbstvertrauen tanken. Auch wenn der Sechstligist im Mainzer Bruchwegstadion kein wirklicher Gradmesser war. "Die Partie in Kopenhagen wird ein ganz anderes Spiel", betonte der fünffache Torschütze Stefan Kießling. "Es geht um sehr viel. Da müssen wir einfach voll da sein."

Auf dem Torjäger ruhen in der dänischen Hauptstadt die Hoffnungen, eine gute Ausgangsbasis für das Rückspiel in einer Woche in der BayArena zu schaffen. Auch der 14,5 Millionen Euro teure Neuzugang Hakan Calhanoglu betritt nun endlich wie gewünscht die große europäische Fußball-Bühne, auf der er seine Klasse beweisen will. "Wir freuen uns auf das Spiel. Deswegen werden wir alles dafür tun, in Kopenhagen gut auszusehen", erklärte der neue Spielmacher, der mit seiner Qualität das Bayer-Spiel im Verbund mit den weiteren starken Offensivkräften auf die nächsthöhere Stufe heben soll.

Viele Bekannte bei Kopenhagen

Die Dänen werden betreut vom ehemaligen Trainer des 1. FC Köln, Stale Solbakken. Mit dem Ex-Leverkusener Nicolai Jörgensen, der wegen einer Zerrung aber wohl ausfällt, dem früheren Nürnberger Abwehrchef Per Nilssson und dem ehemaligen Bundesliga-Profi Marvin Pourie treffen die Bayer-Profis weitere Bekannte.

Derzeit läuft es beim FCK allerdings nicht besonders gut. In der Liga steht der Hauptstadtclub nach fünf Spieltagen nur auf Platz neun, kassierte zuletzt gegen Tabellenführer FC Midtjylland die zweite Heimpleite hintereinander. Gleichwohl rechnet sich Stolbakken, der eine neue Mannschaft mit Perspektive aufbauen will, gegen Bayer durchaus Chancen aus. "Ich möchte ein junges Team präsentieren, das zwei enge Spiele abliefert", sagte er dem "Kicker".

Für Schmidt ist es die erste große Bewährungsprobe als Bayer-Coach. Personell kann er fast aus dem Vollen schöpfen, sieht man von leichten Blessuren von Innenverteidiger Ömer Toprak, der im Pokal geschont wurde, sowie Schalkes Leihgabe Kyriakos Papadopoulos (Knieprobleme) ab. Laut Sportchef Rudi Völler kann das Team den in der Vorsaison mit einem Kraftakt noch erreichten vierten Platz nun mit dem Einzug in die Champions League "krönen".

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Kopenhagen: S. Andersen - Högli, Nilsson, M. Jörgensen, Bengtsson - Amankwaa, Amartay, Delaney, Kadrii - Cornelius, de Ridder

Bayer Leverkusen: Leno - Donati, Toprak, Spahic, Wendell - Castro, Rolfes - Bellarabi, Calhanoglu, Brandt - Kießling

Schiedsrichter: Carlos Velasco Carballo (Spanien)

dpa