28.08.2014 10:15 Uhr

Der Tag an dem Robbie Fowler Gott wurde

Am 28. August 1994 war Robbie Fowler von den Gunners einfach nicht aufzuhalten und erlangte an der Anfield Road Gottstatus
Am 28. August 1994 war Robbie Fowler von den Gunners einfach nicht aufzuhalten und erlangte an der Anfield Road Gottstatus

Am 28. August 1994 brauchte Robbie Fowler vier Minuten und 33 Sekunden, um von einem Talent der Reds zu ihrem Gott zu mutieren. Der 19-jährige Bub aus dem Liverpooler Stadtteil Toxteth zerlegte Arsenal im Alleingang und schoss gegen die Gunners den schnellsten Hattrick der Premier-League-Geschichte.

Viele werden - wenn sie an Liverpool-Ikone Robbie Fowler denken - als erstes jene Szene im Kopf haben, als er im Merseyside Derby nach einem verwandelten Elfer so tat, als würde er die Torlinie wie Koks schnupfen. Andere haben ihn vielleicht als "Spice Boy" in Erinnerung, weil er gerne mit seinen Kumpels wie zum Beispiel Stan Collymore, Steve McManaman oder Jamie Redknapp um die Häuser zog und unter anderem "Baby Spice" Emma Bunton datete.

Statistikfreunde werden vielleicht seine 163 Premier-League-Tore (für Liverpool, Leeds United und Manchester City) parat haben, womit er nach wie vor sechstbester Ligaschütze der 1992/1993 eingeführten Premier League ist.

Fowler - Spitzname Gott

Die 30.000 Auserwählten (der Kop wurde gerade renoviert, sonst wären es mehr gewesen), die vor exakt 20 Jahren am 28. August 1994 an der Anfield Road Liverpool FC gegen Arsenal FC verfolgten, werden mit Sicherheit immer zuerst an jenen Sonntagnachmittag denken, an dem der 19-jährige Robbie die Gunners in nur vier Minuten und 33 Sekunden drei Mal bediente. "Seit diesem Tag trage ich den Spitznamen Gott", schreibt Fowler in seiner Autobiographie, "Mein Leben hatte sich zuvor schon verändert, aber dann verlief alles im Zeitraffer."

Fowler selbst bekam überhaupt nicht mit, wie schnell er den Hattrick vollzog, sprach nachher in einem Interview von einer unglaublichen Viertelstunde. "Nach dem dritten Tor ging es nicht mehr um Punkte, sondern nur mehr darum, nicht mehr allzu lächerlich aus der Nummer rauszukommen", erinnert sich Arsenals Verteidiger Nigel Winterburn. "Uns war vorher schon klar, wie gut Robbie ist. Jetzt wusste es die ganze Welt", erzählt John Barnes.

Ian Wrights Tatoos inspirierten Fowler

Für Fowler war es erst das zweite Spiel von Beginn an in einer für ihn unglaublichen Saison mit insgesamt zwölf Toren in der Premier League und sechs weiteren in anderen Pflichtspielen für die Reds. "Er hat mich an John Aldridge erinnert, aber so groß Aldridge auch war, Robbie war besser, er war ohne Zweifel der talentierteste Goalgetter mit dem ich jemals gespielt habe", so Barnes. Und Barnes dribbelte von 1982 bis 1999 in Englands höchster Spielklasse für Watford, Liverpool, Newcastle und Charlton.

Eine ganz spezielle Erinnerung an jenen Nachmittag vor 20 Jahren, an dem Robbie Gott-Status erlang, hat auch der zweitbeste Arsenal-Torschütze aller Zeiten, Ian Wright. "Vor der Partie scherzten wir ein wenig über seine Tatoos", erzählt Fowler, "dann habe ich ihn nach jedem Tor vor dem Anstoß gefragt, ob er mir wieder eines zeigen mag. Nach dem dritten ist er gleich hergekommen und hat mir gesagt, dass er sich das nächste Mal zubandagieren wird, wenn mich das so sehr inspiriert."

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ts