30.08.2014 17:24 Uhr

Bayer siegt - Jedvaj trifft hinten und vorne

Kein Blitzstart, ein Eigentor - aber dank zweier Teenager doch wieder gewonnen: Bayer Leverkusen hat trotz einiger Anlaufschwierigkeiten auch im fünften Spiel unter dem neuen Trainer einen Sieg eingefahren. Drei Tage nach dem Einzug in die Champions League feierten die Rheinländer durch ein 4:2 (0:1) gegen Hertha BSC am zweiten Spieltag den zweiten Bundesliga-Erfolg und weisen unter Schmidt nun die überragende Torbilanz von 19:4 in allen Wettbewerben auf. 

Der prägende Mann des Spiels war Leverkusens Youngster Tin Jedvaj (18), der erst die Hertha durch ein Eigentor in Führung brachte (24.) und dann mit seinem ersten "richtigen" Bundesliga-Tor ausglich (50.). Der ebenfalls erst 18 Jahre alte U19-Europameister Julian Brandt (74.) und Karim Bellarabi (86.) schossen Bayer zum Sieg, nachdem Emir Spahic (62.) die zweite Berliner Führung von Julian Schieber (60.) egalisiert hatte.

Leverkusen war zwar im fünften Pflichtspiel erstmals ohne frühes Führungstor geblieben, dennoch kassierte Hertha-Coach Jos Luhukay in seinem sechsten Spiel als Bundesliga-Trainer gegen Bayer die sechste Niederlage. 

Never change a winning Team

Während die Gastgeber mit denselben elf Spielern begannen, die dem Verein am Mittwoch durch ein überzeugendes 4:0 gegen den FC Kopenhagen eine Garantie-Einnahme von etwa 20 Millionen Euro gesichert hatten, musste Luhukay gleich sieben Spieler ersetzen. 

Zuletzt auch Torhüter Thomas Kraft (Wadenprobleme), den Luhukay nach dem 2:2 zum Auftakt gegen Werder Bremen noch heftig kritisiert hatte. Für ihn kam Rune Jarstein zu seinem zweiten Einsatz in der Bundesliga. Zudem stand Sami Allagui ebenso wie bei Bayer Philipp Wollscheid nicht im Kader, beide stehen vor einem Wechsel zum FSV Mainz 05. Dafür stand bei Hertha Kapitän Fabian Lustenberger erstmals seit Dezember 2013 in der Startelf.

Ob als Folge der Personalprobleme oder aus Respekt vor Bayers Sturmwirbel aus den ersten Spielen - Luhukay begann mit einer ungewohnten Fünfer-Abwehrkette und verhinderte den obligatorischen Blitztreffer von Bayer. Bis dato waren die Leverkusener immer spätestens in der fünften Minute in Führung gegangen, diesmal kamen sie erst in der 18. Minute zu ersten guten Torchance. Doch der agile Bellarabi scheiterte nach einem Traumpass von Heung-Min Son alleine vor Jarstein mit einem schwachen Lupfer am norwegischen Nationaltorhüter.

Bellarabi wieder in Topform

Stattdessen geriet Bayer zum ersten Mal in dieser Saison in Rückstand, als Jedvaj am Ende des ersten gefährlichen Hertha-Konters die Hereingabe von Schieber ins eigene Tor verlängerte. Nach der Pause ermöglichte Gonzalo Castro Jedvaj mit einem Traumpass die Rehabilitation, der junge Kroate nutzte die Chance eiskalt. Es war der Beginn zu einem offenen Schlagabtausch, in dem Hakan Calhanoglu noch den Pfosten traf (72.). Einen erneuten Pfostentreffer von Bellarabi verwertete Brandt zum 3:2.

Während Bayer in Bellarabi und Castro seine stärksten Kräfte hatte, überzeugten bei Hertha vor allem Nico Schulz und der effektive Schieber.