01.09.2014 14:51 Uhr

"Herminator" bringt ÖFB-Team Sieger-Gen

Alles Gute! Hermann Maier klatscht ab mit David Alaba
Alles Gute! Hermann Maier klatscht ab mit David Alaba

Das Sieger-Gen von Hermann Maier soll Österreich zur Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich führen. Der Ski-Superstar klatschte am Montag beim Vorbereitungsbeginn für die EM-Qualifikation sinnbildlich mit ÖFB-Ausnahmekicker David Alaba ab.

Am 8. September (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker) zählt es. Im Ernst Happel-Stadion erfolgt mit dem Schlager gegen Schweden der rot-weiß-rote Auftakt in der Gruppe G. Am Ende soll dann spätestens im Herbst 2015 das Ticket für die EM-Endrunde gelöst sein. Soweit der gute Vorsatz der Nationalmannschaft, der noch einmal nachhaltig betont wurde.

Die ÖFB-Verbandsspitze mit Präsident Leo Windtner sowie Generalsekretär Alfred Ludwig ließ es sich nicht nehmen Teamchef Marcel Koller, Hoffnungsträger David Alaba, Mittelfeldmotor Zlatko Junuzović und Sturmtank Rubin Okotie den Rücken zu stärken. Dazu nahm am Podium auch noch der bisher letzte Superstar des österreichischen Sports Platz: Hermann Maier.

Jener Mann, der in Nagano einst den berühmtesten Skicrash aller Zeiten überstanden hatte und danach Olympiasieger wurde (sowie später noch einen schweren Motorradunfall bewältigte und ein Comeback feierte) als letzte Zusatzmotivation für die Mission "Frankreich wir kommen".

Maier: "Bin kein Guru, aber werde meine Erfahrungen weitergeben"

Der 41-Jährige war in seiner aktiven Laufbahn DER Inbegriff für unbedingten Erfolgswillen. weltfussball wollte vom "Herminator" wissen, ob er genau diese Eigenschaft nun auch einer ganzen Fußball-Nation vermitteln kann, die seit 1998 jede einzelne Qualifikation für ein Großereignis verpasste.

"Ich bin kein Sportpsychologe oder Guru, aber ich kann meine Erfahrungen weitergeben. Der Werdegang meiner Karriere war nicht nur durch Siege, sondern auch durch viele Rückschläge geprägt. Diese Dinge könnten für die Spieler interessant sein", meinte Maier.

Sogar die deutsche Nationalmannschaft hatte sich vor der WM-Endrunde in Brasilien dieser Motivationshilfe bedient. Hermann Maier konnte in Südtirol damals Bastian Schweinsteiger und Co mit seiner positiven Einstellung begeistern. Ein kleiner Mosaikstein auf dem späteren Weg zum Gewinn der Weltmeisterschaft.

"Beim DFB-Team geht man den Weg, dass man versucht aus verschiedenen Sportarten Athleten herauszufiltern, die vielleicht mit ihren Erlebnissen helfen können", beschrieb Fußball-Fan Maier die Einladung des größten Sportverbandes der Welt. Nun folgte auch der ÖFB diesem Weg. Obwohl es beim Ex-Flachau-Bomber einst "nicht für die Nationalmannschaft gereicht hatte", wie er schmunzelnd gestand.

"Schauen nicht nur auf Ibrahimović, sondern auf uns"

David Alaba saß neben Hermann Maier. Liebend gern hätte man als Zuschauer das gemeinsame Talent, die Begeisterung und die Mentalität der beiden sportlichen Vorzeige-Österreicher schon für den Hit in einer Woche im Prater gegen die Schweden in Dosen konserviert.

Auch Teamchef Marcel Koller musste einmal mehr erkennen, dass er in einem Land der Kleingeister, Skeptiker und Zweifel arbeitet. Es hagelte Fragen zu Zlatan Ibrahimović, dem Aushängeschild des Gegners, der am Vortag beim Comeback nach Verletzungspause mit drei Toren geglänzt hatte.
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Der Schweizer erinnerte zunächst daran, dass sein Team im Happel-Stadion in der WM-Qualifikation gegen Schweden mit Ibrahimović 2:1 gewonnen hatte, und verkündete dann mit der Mentalität eines Nicht-Österreichers: "Ich habe trotz seiner Blessur die ganze Zeit mit ihm gerechnet. Aber wir werden versuchen Ibrahimović aus dem Spiel zu nehmen und ihn auszuschalten. Wir schauen nicht nur auf Zlatan Ibrahimović, sondern wir schauen auf uns."

Große Vorfreude bei Alaba, Junuzović und Okotie

Bei Alaba ("Die gesamte Mannschaft freut sich auf den Start der EM-Qualifikation. Wir haben viel vor und uns Ziele gesetzt. Das erste Ziel ist jetzt einmal Schweden"), Junuzović ("Wir haben eine sehr schwierige Aufgabe vor uns. Aber diese Herausforderung nehmen mir an") und Okotie ("Ich bin froh, dass ich wieder zum Nationalteam gehöre") war die Vorfreude auf die bevorstehende Beginn der EM-Qualifikation spürbar.

Speziell Junuzović entwickelt sich immer mehr zu einem Wortführer. Seine starken Leistungen bei Werder Bremen, die im deutschen Fachmagazin "kicker" gelobt wurden, haben den technisch bewanderten "Kilometerfresser" Selbstvertrauen auch außerhalb des Platzes verliehen.

Als die Frage an das Trio gestellt wurde, ob der Druck für das Nationalteam nach den Europacup-Pleiten von Salzburg und Rapid spürbar sei, ergriff er nach einem Schulterklopfen von Alaba selbst das Wort: "Wir haben eine gute Mischung in der Mannschaft und auch schon einige Routine gesammelt. Internationale Erfahrung, Spieler aus guten Ligen und die entsprechende Qualität werden uns in dieser ausgeglichenen Gruppe helfen", zeigte Junuzović verbal gut belegtes Selbstvertrauen.

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ct