09.09.2014 12:43 Uhr

Spanien feiert Renaissance von La Roja

Zweieinhalb Monate nach dem WM-Debakel feiert Spanien die Renaissance von La Roja. Nach dem 5:1 über Mazedonien im ersten Qualifikationsspiel zur EM 2016 durften sich Fans über die erste starke Leistung der runderneuerten "Selección" nach langer Zeit freuen.

Gefeiert wurden auch die neuen Sturmhoffnungen Paco Alcácer und Munir. "Eine andere Roja", titelte die Sportzeitung "Mundo Deportivo", und "AS" jubelte auf Seite eins: "Spanien hat wieder Stil und Vertrauen."

Valencia-Stürmer Alcácer, der am 30. August 20 Jahre alt geworden war und zuvor beim 0:1 in Frankreich erstmals das rote Nationaltrikot getragen hatte, krönte im heimischen Mestalla-Stadion seinen offiziellen Einstand mit einem schönen Tor zum 2:0 (16.). Die anderen Treffer der zeitweise wie in besten Tiki-Taka-Zeiten kombinierenden Hausherren erzielten vor 22 000 Zuschauern Sergio Ramos (15./Foulelfmeter), Sergio Busquets (45.), David Silva (49.) und Pedro (90.+1). Die Gäste trafen durch Ibraimi (28./Foulelfmeter).

Die Tatsache, dass der überzeugende Triumph gegen den 76. der FIFA-Weltrangliste gelang, konnte den Jubel nicht dämpfen. Auch ohne die zurückgetretenen Xabi Alonso, Xavi und David Villa will der von Deutschland entthronte Weltmeister 2016 in Frankreich den dritten EM-Titel in Folge gewinnen. "Das ist das Spanien, das wir sehen wollen", schrieb "Marca". Der Sieg helfe, das WM-Vorrunden-Aus mit Schlappen gegen die Niederlande (1:5) und Chile (0:2) zu vergessen.

Del Bosque wenig euphorisch

Trainer Vicente del Bosque zeigte sich weniger euphorisch. "Das war ein Schritt vorwärts. Wir haben viel Kredit verspielt, nun müssen wir so weitermachen." Der Coach lobte Alcácer, vor allem aber Barcelona-Stürmer Munir, der die letzten 15 Minuten zum Einsatz kam und mit 19 Jahren und sieben Tagen zum zweitjüngsten Punktspiel-Debütanten der Nachkriegszeit nach Boran Krkic (18 und 13 Tage) avancierte. "Munir bewegt sich viel, ist schnell und torgefährlich", so der Coach.

Vor zwei Monaten ein Nobody, legte Munir im Sommer einen Blitz-Aufstieg hin. Bei den Testspielen glänzte er im Club derart, dass er zum Ligastart - auch dank Verletzungen und der Sperre von "WM-Beißer" Luis Suárez - zur festen Größe wurde. Der Sohn eines Bootsflüchtlings aus Marokko wurde im nordafrikanischen Land viel kritisiert, weil er die Einladung del Bosques annahm und sich nicht für das Land seines Vaters entschied. "Ich mache das, was für mich am Besten ist", entgegnete Munir. Doch Vorsicht ist geboten. Bei Krkic ist es bei einem Länderspiel geblieben.

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dpa