12.09.2014 15:56 Uhr

WAC greift im Schlager nach Tabellenführung

Kühbauer sieht sein Team als kassen Außenseiter
Kühbauer sieht sein Team als kassen Außenseiter

Im großen Schlager der achten Runde bietet sich für den WAC eine historische Chance. Mit einem Sieg am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen RB Salzburg wären die Wolfsberger Tabellenführer der Bundesliga - und das als erste Kärntner Mannschaft überhaupt.

Bis Freitagmittag waren für die Partie in der EM-Arena rund 14.000 Karten abgesetzt, die Veranstalter hoffen auf bis zu 20.000 Besucher. Ihnen soll laut WAC-Trainer Dietmar Kühbauer eine tolle Show geboten werden. "Es geht um die Tabellenführung, und wir werden alles daran setzen, um das zu schaffen", erklärte der Ex-Teamspieler, betonte aber im selben Atemzug: "Die Verhältnisse sind geklärt: Wir sind krasser Außenseiter."

Seine Mannschaft hielt bisher als einziges Team mit dem Double-Gewinner Schritt. Beide Vereine schafften aus den ersten sechs Runden sechs Siege, vor der Länderspielpause setzte es allerdings überraschende Heimniederlagen. Salzburg verlor gegen Sturm Graz 2:3, der WAC musste sich Wiener Neustadt 0:1 geschlagen geben.

Die Niederlage gegen die Niederösterreicher ist für Kühbauer jedoch abgehakt, viel lieber beschäftigt er sich damit, wie man dem Bundesliga-Krösus ein Bein stellen könnte. "Wenn nur ein Spieler psychisch und physisch nicht auf der Höhe ist, wird es schwierig", prognostizierte der Ex-Teamspieler.

"Sieg wäre schön für ganz Kärnten"

Sollten tatsächlich drei Punkte gegen die "Bullen" eingefahren werden, wird man wohl keinen völlig enthusiasmierten Kühbauer zu Gesicht bekommen. "Ein Sieg wäre schön für den Klub, ganz Kärnten, die Spieler und auch für mich, aber nur eine Momentaufnahme. Das Leben würde sich nicht großartig verändern. Wir müssten auch danach so hart arbeiten wie jetzt", sagte der 43-Jährige.

Von einem möglichen Vorteil durch die Länderspielpause - beim WAC waren in der Vorwoche praktisch alle Spieler an Bord, bei Salzburg nur vier Stammspieler (Jonatan Soriano, Alan, Andre Ramalho, Christian Schwegler) - wollte Kühbauer nichts wissen. "Wir gehen davon aus, auf die spielerisch und körperlich stärkste Salzburg-Mannschaft zu treffen." Und die jüngsten beiden Niederlagen gegen Malmö und Sturm Graz dürften bei den Salzburgern einen "Jetzt erst recht"-Effekt zur Folge haben, vermutete der WAC-Coach: "Die werden nicht an die Vergangenheit denken, sondern zeigen wollen, dass sie die beste Mannschaft sind."

Heim-Vorteil oder Nachteil durch Umzug?

Den temporären Umzug ins Wörthersee-Stadion sieht Kühbauer grundsätzlich positiv. "Vom Wirtschaftlichen her ist es sicher ein Vorteil, außerdem können dadurch mehr Fans dieses Spitzenspiel sehen." Ein echter Heimvorteil wie in der rund 8.100 Besucher fassenden Lavanttal-Arena von Wolfsberg sei allerdings nicht gegeben.

"Wir kennen unser Heimstadion genau, aber in Klagenfurt haben wir gerade einmal am Samstag ein Training." An der Vorfreude auf den Liga-Hit ändert dieser Umstand jedoch nichts. "Wir brennen darauf, in diesem Stadion vor so einer Kulisse zu spielen", meinte Kühbauer.

Salzburg mit guten Erinnerungen an Klagenfurt

Auch die Salzburger sind glücklich über das Wiedersehen mit dem Wörthersee-Stadion - in der Arena der EM 2008 machten sie am 18. Mai mit dem 4:2-Erfolg im Cupfinale gegen den SKN St. Pölten das Double perfekt. Allein schon deshalb freue man sich auf das Kräftemessen mit dem WAC, verriet Stefan Ilsanker und beteuerte, man habe aus den Fehlern der jüngsten beiden Niederlagen gelernt.

Laut Trainer Adi Hütter sind die Schlappen gegen Malmö und Sturm zur Gänze aufgearbeitet. "Jetzt möchten wir so schnell wie möglich wieder in die Erfolgsspur zurück." Der Vorarlberger zeigte sich überrascht davon, dass der WAC im Moment der härteste Bundesliga-Widersacher seines Teams ist. "Ich hätte eher Austria oder Rapid vorne erwartet, aber es gibt in jeder Saison ein Überraschungsteam, und diesmal dürften es die Wolfsberger sein."

Vor den Kärntnern zeigte Hütter großen Respekt. "Sie haben nach sieben Runden 18 Punkte, das zeigt, dass sie eine hohe Qualität und einen guten Lauf haben. Sie haben eine gute Moral und eine gute Mischung zwischen kompakter Defensive und Umschalten in die Offensive. Aber wenn wir unsere Top-Leistung bringen, werden wir als Sieger vom Platz gehen", vermutete der Salzburg-Trainer.

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apa