20.09.2014 17:31 Uhr

Neun Schalker retten Remis gegen Frankfurt

Kevin-Prince Boateng und Christian Fuchs (r.) nehmen Marco Russ in die Zange
Kevin-Prince Boateng und Christian Fuchs (r.) nehmen Marco Russ in die Zange

Schalke 04 kommt in der neuen Saison überhaupt nicht in Tritt und wartet auch nach sechs Pflichtspielen auf den ersten Sieg. Drei Tage nach dem überraschenden 1:1 in der Champions League beim englischen Tabellenführer FC Chelsea kamen die schwachen und undisziplinierten Königsblauen nicht über ein 2:2 gegen Eintracht Frankfurt hinaus und verloren Kevin-Prince Boateng und Julian Draxler durch Platzverweise.

Für den umstrittenen Trainer Jens Keller wird es nach dem kapitalen Fehlstart mit dem Aus im DFB-Pokal und Platz 16 in der Bundesliga wieder ungemütlich. Am Ende standen nur noch neun Schalker auf dem Platz. Erst sah der schwache Boateng nach einem taktischen Foul an der Mittellinie die Gelb-Rote Karte (61.). Dann gab es für Geburtstagskind Draxler, der 21 Jahre alt wurde, Rot, weil er gegen Carlos Zambrano nachgetreten hatte (71.). Der Weltmeister hatte zuvor den Ausgleich erzielt (50.). Die Hessen beendeten das Spiel nach der Gelb-Roten Karte gegen Slobodan Medojevic (85., wiederholtes Foulspiel) auch nur zu zehnt.

Nach einer indiskutablen ersten Hälfte hatten die Schalker Glück, dass sie nur mit einem Tor zurücklagen. Eric Maxim Choupo-Moting hatte nach den Gegentreffern von Alex Meier (15.) und Marco Russ (24.) durch einen umstrittenen Handelfmeter auf 1:2 verkürzt (40.). 

Neun Verletzte bei Schalke

Schalke-Coach Keller fehlten wie schon in London neun verletzte Spieler. Somit musste erneut Mittelfeldspieler Roman Neustädter als Innenverteidiger aushelfen. Der angeschlagene Boateng (Sprunggelenksverletzung) biss auf die Zähne. Es gab nur eine Veränderung gegenüber der Chelsea-Startelf: Choupo-Moting rückte für Sidney Sam auf den rechten Flügel.

Eintracht-Trainer Thomas Schaaf, zwischenzeitlich auch als Keller-Nachfolger auf Schalke im Gespräch, musste auf den erkrankten Innenverteidiger Anderson (Magen-Darm-Grippe) verzichten. Auch auf drei weiteren Positionen stellte er um, unter anderem kam Publikumsliebling Alex Meier zu seinem ersten Saisoneinsatz von Beginn an.

Der bedankte sich gleich mit dem überraschenden Führungstor für die Hessen: Nach einem Querschläger von Boateng im eigenen Strafraum rettete Ralf Fährmann mit einer Glanzparade, den Nachschuss verwertete Meier. Wenige Sekunden zuvor hatten die Frankfurter noch ein Handspiel von Kaan Ayhan reklamiert, Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) entschied aber nicht auf Elfmeter (14.).

Ungenau, statisch, langsam

Schalke tat sich gegen die gut gestaffelte Defensive der Gäste sehr schwer. Die Pässe in die Spitze waren ungenau, das Aufbauspiel viel zu statisch und langsam. Dann ließen sich Boateng und Christian Fuchs auf der linken Abwehrseite von Russ ausspielen, der Schuss des Innenverteidigers mit dem Außenrist in den Winkel war sehenswert.

Die erste Schalker Chance durch Max Meyer resultierte aus einem Frankfurter Abwehrfehler, nicht aus planvollem Kombinationsspiel. Ein unabsichtliches Handspiel von Medojovic nach Draxlers Hereingabe ermöglichte den Gelsenkirchenern den Anschlusstreffer. "Eine Farce" nannte Eintracht-Chef Heribert Bruchhagen bei "Sky" die Elfmeterentscheidung.

Den Ausgleich bereitete Choupo-Moting mit einer maßgenauen Flanke vor, Draxler lief in die Lücke und köpfte zum 2:2 ein. Dann schwächte er sein Team, als er nach einem Zweikampf, auf dem Rasen sitzend, den Ex-Schalker Zambrano trat und Rot sah.

sid