24.09.2014 10:16 Uhr

Rampenlicht: Dank Gekas an die Spitze

Will auch in der Türkei hoch hinaus: Theofanis Gekas
Will auch in der Türkei hoch hinaus: Theofanis Gekas

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball unter anderem auf einen griechischen Knipser, einen Weltenbummler und einen ehemaligen deutschen Nationalverteidiger.

90. Minute im Spiel zwischen Erciyesspor und Akhisar Belediyespor. Es steht 1:1. Noch einmal haben die Gäste die Chance zum Kontern. Mehmet Akyüz zieht rechts in den Strafraum, passt den Ball scharf in den Fünfer und dort rauscht Theofanis Gekas heran und grätscht das Kunstleder über die Linie! Der Angreifer hat nichts verlernt und schießt seine Mannschaft mit seinem zweiten Treffer an diesem Samstag zum Sieg und damit an die Tabellenspitze der türkischen SüperLig.

Der griechische Nationalspieler, der in der Bundesliga für den VfL Bochum, Bayer Leverkusen, Hertha BSC und Eintracht Frankfurt auf Torejagd ging, scheint sich in seiner neuen Wahlheimat pudelwohl zu fühlen: In den vergangenen knapp vier Jahren erzielte er in 53 SüperLig-Spielen beachtliche 37 Tore und schickt sich in dieser Saison an, diese Bilanz weiter zu verbessern. Seine beiden Treffer am 3. Spieltag gegen Erciyesspor waren bereits sein zweiter Doppelpack in der noch jungen Spielzeit.

Ein Weltenbummler und ein Heimkehrer

Ein solcher gelang Aristide Bancé am vergangenen Wochenende im ersten Ligaspiel für seinen neuen Verein HJK Helsinki zwar nicht. Doch der an der Elfenbeinküste geborene Stürmer trug sich beim 5:1-Erfolg seines Klubs gegen Mariehamn zumindest einmal in die Torschützenliste ein. Lange Eingewöhnungsphasen benötigt der 30-Jährige offenbar nicht. Kein Wunder: Der ehemalige Mainzer, Augsburger und Düsseldorfer ist ein echter Weltreisender des Fußballs und schnürte bereits für elf Vereine auf drei Kontinenten seine Fußballschuhe.

Soweit herumgekommen ist Luuk de Jong noch nicht. Der Niederländer wechselte im Sommer 2012 vom FC Twente nach Mönchengladbach, konnte sich dort jedoch nicht durchsetzen. Nach einem halbjährigen Intermezzo bei Newcastle United sucht der Angreifer sein Glück nun wieder in seiner niederländischen Heimat. Und scheint es gefunden zu haben. De Jong führt die Eredivisie derzeit mit dem PSV Eindhoven an und hat nicht unwesentlichen Anteil am Höhenflug seines neuen Arbeitgebers: In den vergangenen drei Partien erzielte er jeweils einen Treffer und hat in elf Pflichtspielen für den PSV bereits sechsmal eingenetzt. Seinem bei der Vorstellung in Eindhoven getätigten Statement, "ich möchte meine Qualitäten wieder auf dem Feld zeigen", lässt de Jong also Taten folgen.

Spartak setzt auf dreifache Bundesliga-Erfahrung

Für das Toreschießen war Serdar Taşçı noch nie bekannt. Der ehemalige deutsche Nationalspieler ist eher für das Verhindern von gegnerischen Treffern zuständig. Er verließ den VfB Stuttgart im Sommer 2013 und schloss sich Spartak Moskau an. Aufgrund einer langwierigen Meniskus-Verletzung musste er mehrere Monate auf seinen ersten Einsatz in der Premier Liga warten. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit kämpfte er sich jedoch in die Mannschaft und scheint sich mittlerweile als Stammspieler etabliert zu haben: In den letzten fünf Partien stand er immer von Beginn an auf dem Platz.

Dies ist einem anderen ehemaligen Bundesliga-Spieler und aktuellen Teamkollegen von Tasci bei Spartak nicht gelungen: Patrick Ebert. Der Ex-Herthaner, der zwischenzeitlich sein Geld bei Real Valladolid in Spanien verdiente und seit Februar in Russland tätig ist, kam in der laufenden Saison noch nicht zum Einsatz.

Ganz im Gegensatz zu seinem spanischen Mannschaftskameraden Jurado, der zwischen 2010 und 2012 für den FC Schalke 04 aktiv war. Der offensive Mittelfeldspieler ist in Moskau zu einer wichtigen Stütze seines Teams gereift und stellte dies am vergangenen Samstag eindrucksvoll unter Beweis: Im Heimspiel gegen Terek Grozniy traf er in der 90. Minute per Freistoß zum vielumjubelten 1:1 und rettete Spartak so in letzter Minute einen Punkt.

Thomas Eßer