24.09.2014 21:58 Uhr

Hannover knackt das Kölner Bollwerk

Joselu (l.) schoss das Tor des Tages für Hannover 96
Joselu (l.) schoss das Tor des Tages für Hannover 96

Am fünften Spieltag hat es auch den 1. FC Köln erwischt: Der Aufsteiger kassierte seinen ersten Gegentreffer und zudem seine erste Niederlage seit der Rückkehr in die Bundesliga.

Der zuvor viermal ungeschlagene Aufsteiger verlor vor 39.400 Zuschauern das Gastspiel bei Hannover 96 mit 0:1. Hannover setzt sich dank des Treffers von Joselu (6. Minute) in der Spitzengruppe der Tabelle fest und rehabilitierte sich fünf Tage nach dem 0:2 in Paderborn für die unerwartete Niederlage beim anderen Aufsteiger.

Bei der erstmaligen Rückkehr an seinen früheren Arbeitsplatz sah der ehemalige 96-Manager Jörg Schmadtke eine nur ganz am Anfang flotte Partie. Die Begegnung verflachte nach dem frühen Treffer schnell und bot den Zuschauern wenig Höhepunkte. Auch in der zweiten Halbzeit, als die Kölner aufkamen und mehr Ballbesitz hatten, wurde es nur selten unterhaltsam. Hannover verwaltete das Ergebnis und überzeugte nur im Zweikampfverhalten.

Solide Defensivleistung

Die Kölner zeigten auch in Hannover eine solide Defensivarbeit und ließen wenig Torchancen zu, doch sie kassierten ihr erstes Gegentor in dieser Saison schon kurz nach Anpfiff. Joselu drehte sich blitzschnell um die eigene Achse, ließ Dominic Maroh stehen und schob unhaltbar ein.

Die Offensive der Hannoveraner, die sich schon in Paderborn schwer getan hatte, erspielte sich gegen die Gäste aus dem Rheinland wenig Möglichkeiten. Obwohl Joselu ein steter Unruheherd war und durch seine Ballsicherheit und abgelegten Bälle auffiel, wurde es selten gefährlich.

Neuzugang Jimmy Briand, der erstmals vom Anpfiff an spielen durfte und für Artur Sobiech begann, fiel gegen Joselu ab. Der zuletzt vier Jahre bei Olympique Lyon spielende Franzose bereitete mit seinem geblockten Schuss zwar das frühe Tor vor, vermochte sich indes nur selten durchzusetzen und wurde nach einer knappen Stunde durch Kenan Karaman ersetzt.

Horn außer dem Gegentor mit ruhigem Abend

Der Kölner Torhüter Timo Horn hatte wenig Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Der Erstliga-Neuling, der erst nach 366 Minuten seinen ersten Erstliga-Treffer kassierte, verlebte einen ruhigen Abend. Aber auch Ron-Robert Zieler, der in Köln geborene und aufgewachsene 96-Keeper, hatte wenig zu tun. Obwohl seine Vorderleute Mitte der zweiten Halbzeit nachlässig agierten, blieb Zieler weitestgehend unbehelligt.

Die Kölner Offensive war viel zu selten gefährlich. Yuja Osaka, den Trainer Peter Stöger überraschend für Anthony Ujah in die Sturmspitze beordert hatte, konnte sich überhaupt nicht durchsetzen. Der Coach beendete das Experiment nach einer knappen Stunde und brachte Ujah für Osaka sowie Simon Zoller für Slawomir Peszko - was wenig Verbesserung brachte.

Die Kölner Stürmer erhielten allerdings zu wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld. Daniel Halfar, dieses Mal als Zehner in der Startelf, sorgte für wenig Akzente. Das lag auch an der neuen Doppel-Sechs der Niedersachsen mit Leon Andreasen und Ceyhun Gülselam.

dpa