25.09.2014 14:03 Uhr

Bayer kann Reuter nicht beeindrucken

Heung-Min Son (m.) war im Regen Leverkusens Matchwinner
Heung-Min Son (m.) war im Regen Leverkusens Matchwinner

Ex-Weltmeister Stefan Reuter kann den Hype um den Powerfußball von Bayer Leverkusen nicht verstehen. "Ganz so innovativ ist das nicht", urteilte der Sportdirektor des FC Augsburg nach dem 0:1 im Bundesligaspiel beim Werksklub.

"Ich denke, es gibt etliche Mannschaften, die ein vernünftiges Pressing spielen und vorne intensiv draufgehen", sagte Reuter. Der Anschauungsunterricht am Mittwoch hat ihn zudem nicht vom Gegenteil überzeugt. Die Leverkusener machten zwar anfangs Dampf, hatten aber am Ende mächtig zu tun, das 1:0 von Heung-Min Son (33. Minute) über die Ziellinie zu retten.

"Wenn man das 2:0 nicht macht, muss man gut verteidigen, um den Kasten hinten sauber zu halten", meinte Bayer-Chefcoach Roger Schmidt. "Das hat die Mannschaft mit Herzblut und Leidenschaft getan." Dies war bei der hinter Bayern München auf Platz zwei vorgerückten Werkself nicht immer so der Fall - 11:9-Tore in fünf Liga-Spielen sind Beleg für Offensivgeist und Defensivschwäche.

Wichtiger Sieg statt Vollgas-Fußball

"Für die drei Punkte haben wir alles gegeben", sagte der südkoreanische Torschütze Son nach dem eher grob gestrickten Arbeitssieg. "Vollgas-Fußball war das nicht, aber der Sieg ist wichtig." Ohne den Drei-Punkte-Gewinn nach drei sieglosen Partien - inklusive Champions League bei AS Monaco (0:1) - hätte es nach dem Unwetter mit siebenminütiger Spielunterbrechung wohl noch ein Donnerwetter gegeben und Kritik am Schmidt-System gehagelt.

Nach dem Heimerfolg wirkte der Bayer-Vereinschef deshalb wieder deutlich entspannter. "Wir sind sehr zufrieden mit den drei Punkten - auch mit Blick auf die Tabelle", sagte Michael Schade. "Um ehrlich zu sein, haben wir schon mehrfach besser gespielt und nicht gewonnen." Auch die Punktausbeute, zehn Zähler und damit einen weniger als die Bayern, stimme mit der internen Hochrechnung ungefähr überein: "Voll in der Spur." Auch Chefcoach Schmidt war nach dem Ende der kleinen Durststrecke erleichtert und sprach von einem "super wichtigen" Sieg, weil man zuletzt Spiele dabei gehabt habe, die man hätte gewinnen müssen.

dpa