01.10.2014 10:34 Uhr

Favre: Keine Geschenke für den Ex-Club

Trainer Lucien Favre will mit Gladbach beim FC Zürich den nächsten Schritt machen. Foto: Roland Weihrauch
Trainer Lucien Favre will mit Gladbach beim FC Zürich den nächsten Schritt machen. Foto: Roland Weihrauch

Die emotionale Rückkehr in die Heimat zu seinem Ex-Club ändert nichts an den ehrgeizigen Plänen von Lucien Favre. Nach dem Höhenflug in der Meisterschaft und zehn Pflichtspielen ohne Niederlage will Borussia Mönchengladbach auch in der Europa League den nächsten Schritt machen.

Dabei trifft der Bundesligazweite beim FC Zürich ausgerechnet auf Favres früheren Verein. "Ich hatte hier fantastische Jahre. Wenn ich an diese Tage zurückdenke, kommen viele schöne Erinnerungen hoch", sagte der in der Nähe von Lausanne geborene Gladbacher Coach.

Vor seinem ersten Pflichtspiel-Auftritt in der Heimat als Borussen-Trainer erinnerte Favre daran, dass ihn die Erfolge im Letzigrund erst nach Deutschland geführt haben. "Ohne den FC Zürich wäre ich nicht in der Bundesliga. Und nicht der Trainer, der ich heute bin", sagte Borussias Coach der "NZZ am Sonntag". Mit dem FCZ gewann Favre, der von 2003 bis 2007 beim zwölfmaligen Schweizer Meister arbeitete, zweimal den Titel und einmal den Pokal. "Es war eine aufregende Zeit, die ich in Zürich erleben durfte", sagte der Coach, der erstmals seit 2008 wieder ins Stadion Letzigrund zurückkehrt.

"Ich habe noch nie ein Spiel gegen den FCZ verloren"

Mit der Erfolgsserie der vergangenen Wochen hat sich die Favre-Elf, die im 139. Europapokal-Spiel erstmals auf eine Mannschaft aus der Schweiz trifft, die Favoritenrolle erarbeitet. "Ich glaube, ich habe noch nie ein Spiel gegen den FCZ verloren und natürlich hoffe ich, dass es auch am Donnerstag so bleibt", meinte der Schweizer Nationalspieler Granit Xhaka. Zumal die Gastgeber nach der 2:3-Niederlage im Auftaktspiel bei Apollon Limassol schon unter Druck stehen und dringend einen Sieg benötigen. Borussia erreichte im ersten Spiel gegen den FC Villarreal ein 1:1.

Favre hat es durch geschickte Rotation bislang ausgezeichnet verstanden, die hohe Belastung auszugleichen. Auch in Zürich wird der Coach seine angeschlagenen Spieler wie Raffael oder Christoph Kramer schonen und das Team wieder umstellen. Beide Akteure leiden unter muskulären Problemen. Auch Fabian Johnson musste zuletzt kürzertreten und wird nicht auflaufen. "Wir wollten diese Dreifach-Belastung und haben den Kader dementsprechend aufgestellt. Wir haben die Möglichkeit, Spieler zu bringen, um diese geistige Frische auf den Platz zu bekommen", meinte Sportdirektor Max Eberl.

Unterstützt werden die Borussen international auch diesmal wieder von einer großen Fanschar. Etwa 8000 Gladbacher Fans werden in Zürich erwartet. Dem Club ist es sogar gelungen ein höheres Kartenkontingent zu bekommen. Die Bedeutung dieser Spiele ist am Niederrhein sehr groß. "Jedes Spiel ist ein Highlight für die Mannschaft, die Fans und den ganzen Verein", sagte Geschäftsführer Stephan Schippers.

dpa