08.10.2014 17:31 Uhr

Schweiz in Maribor unter Zugzwang

Haris Seferovic und seine Schweizer Kollegen brauchen dringend Punkte
Haris Seferovic und seine Schweizer Kollegen brauchen dringend Punkte

Slowenien spielt am 9. Oktober zuhause gegen die Schweiz (ab 20:45 Uhr im weltfussball-Liveticker). Nach Startniederlagen brauchen beide Mannschaften unbedingt den ersten Sieg, um nicht vom Kurs abzukommen.

Die Ausgangslage auf dem Papier ist nach wie vor klar. Hinter Gruppenfavorit England sind die Schweiz und Slowenien die heissesten Anwärter auf einen Qualifikationsplatz für die EM. Das Problem ist nur, dass nach der ersten Runde Estland und Litauen zusammen mit England die ersten Punkte verbuchten. Einen Umstand, den es zu korrigieren gilt.

Hexenkessel Maribor

In Slowenien trifft die Schweiz keinesfalls auf einen leichten Gegner. Ljudski vrt (übersetzt "Volksgarten") heißt das Stadion, das am Donnerstag einen der Vorteile für die Slowenen bietet. Ein lautstarkes Publikum wird ihre Mannschaft in Maribor anfeuern. Zudem gibt es zwei Namen, die man sich merken sollte. Kevin Kampl, slowenischer Fussballer des Jahres 2013, ist derzeit das Aushängeschild der Nationalelf, und spielt bei Red Bull Salzburg. Ausserdem steht an der Seitenlinie mit Srečko Katanec ein Coach, der sein Land schon an Endrunden geführt hatte (EM 2000, WM 2002). Die Startniederlage in Estland (0:1) war eine grosse Enttäuschung und soll nun mit einem Sieg im ersten Heimspiel kompensiert werden.

Petkovic nominiert zwei Neue

Auch der Schweizer Nati ist der Auftakt zur EM-Kampagne missglückt. Die 0:2-Heimniederlage gegen England ist ärgerlich, allerdings noch nichts Verheerendes. Dies bleibt jedoch nur so, wenn gegen Slowenien und San Marino die ersten Siege fallen. Mit Michael Frey (Lille) und François Moubandje (Toulouse) werden auch zwei Neulinge mitreisen und in der Offensive bzw. Defensive für mehr Varianten sorgen. Da Verteidiger Fabian Schär verletzt ausfällt, hat Coach Vladimir Petkovic zudem Hertha-Captain Fabian Lustenberger nachnominiert. Ein anderer Hertha-Spieler ist überraschend nicht dabei. Valentin Stocker konnte zu wenig Spielpraxis sammeln. Möglichkeiten hat die Schweiz genug, doch man darf gespannt sein, wie die Nati mit dem Druck umgehen wird. Eine Niederlage in Maribor, und man steht bereits mit dem Rücken zur Wand.

Die erste Runde mit Niederlagen für beide Teams hat für eine äußerst spannende Ausgangslage gesorgt. Sowohl die Schweiz, als auch Slowenien sind auf Punkte angewiesen, wollen sie England auf den Fersen bleiben. Für die Gastgeber spricht der Heimvorteil und der grosse Einsatz, den die Mannschaft zuhause geben wird. Pluspunkt für die Schweiz ist klar die individuelle Klasse, zumindest auf dem Papier. Wer seine Vorteile besser nutzt, wird sich am Donnerstag in Maribor zeigen.

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Stefan Hürst