22.10.2014 14:52 Uhr

Rampenlicht: Brasilianer zaubert in Russland

Carlos Eduardo zaubert nach langer Verletzungspause wieder in Russland
Carlos Eduardo zaubert nach langer Verletzungspause wieder in Russland

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf einen Offensivallrounder, der in Russland sein Können zeigt und zwei ehemalige Sturmtalente, die das Toreschießen für sich wiederentdecken.

Carlos Eduardo Marques, besser bekannt als Carlos Eduardo, spielte sich bei 1899 Hoffenheim in die Notizbücher europäischer Scouts. Seinen Durchbruch hatte er beim brasilianischen Erstligisten Grêmio Porto Alegre das geschafft, von dem er im August 2007 für eine Ablösesumme von rund acht Millionen Euro in die 2. Bundesliga zur TSG wechselte. Ein Jahr später stieg er mit den Kraichgauern in die Bundesliga auf und bestritt dort insgesamt 68 Spiele, in denen er 14 Tore erzielte.


Seit August 2010 spielt er in Russland für Rubin Kazan. Von Verletzungen gebeutelt konnte der technisch brillante Brasilianer bis Ende 2013 gerade einmal acht Ligaspiele bestreiten, weshalb er für eineinhalb Jahre zu Flamengo Rio de Janeiro ausgeliehen wurde. Dort sollte der hochveranlagte Spielmacher wieder zurück auf den Platz finden. Der Plan funktionierte: Am vergangenen Wochenende konnte er sich gegen Morodovia Saransk in die Torschützenliste eintragen. Bereits am Spieltag zuvor hatte Eduardo getroffen und scheint nun endlich verletzungsfrei auf dem Weg zu alter Stärke zu sein.

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Absteiger mit Sturmtalent wieder im Aufwind

Der ebenfalls technisch sehr begabte Frederico Macheda galt vor einigen Jahren als eines der größten Sturmtalente Europas. Deswegen holten die Verantwortlichen von Manchester United den damals 16-jährigen zu den Red Devils. In den Nachwuchsmannschaften des englischen Rekordmeisters überzeugte Macheda und wurde bald in den Reservekader berufen. Im August 2008 unterzeichnete er seinen ersten Profivertrag und gehörte fortan zum Kader des Premier-League-Teams. Jedoch konnte er sich dort nicht weiter durchsetzen.

So wurde er fünfmal verliehen, unter anderem zum VfB Stuttgart. Dort konnte der Italiener in 16 Bundesligaeinsätzen kein Tor für die Schwaben erzielen. Im Januar 2014 wurde er schließlich vom Premier-League-Absteiger Cardiff City verpflichtet. Bei seinem neuen Verein scheint Macheda endlich angekommen zu sein: Beim 3:1-Sieg gegen Ipswich erzielte er ein wichtiges Tor zum zwischenzeitlichen 2:1. So kommt der 23-Jährige nun auf drei Tore aus neun Pflichtspielen.

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Neubeginn im Nachbarland?

Genauso wie Frederico Macheda ist auch Richard Sukuta-Pasu ein Stürmer durch und durch. Der 24-jährige Deutsch-Kongolese durchlief die Jugendmannschaften von Bayer Leverkusen und machte schon früh auf sich aufmerksam. Er stieg jeweils mit dem FC St. Pauli und dem 1.FC Kaiserslautern in die höchste deutsche Spielklasse auf und bestritt dort 37 Spiele, erzielte jedoch nur ein Tor. Mittlerweile ist er über Umwege zu Cercle Brügge in Belgien gewechselt. Dem 53-fachen deutschen Jugendnationalspieler gelang am Wochenende im achten Spiel für den KSV der erste Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1. Die 1:2-Niederlage gegen Lierse SK konnte er damit jedoch nicht verhindern.

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Taktgeber beim Heimatverein

Kommen wir von den Jungspunden zu einem "alten Hasen" in der Fußballbranche. Der 45-malige dänische Nationalspieler Thomas Kahlenberg wird Fans der Bundesliga immer noch bekannt sein. Zur Saison 2009/10 wechselte Kahlenberg für eine Ablöse von etwa vier Millionen Euro zum damaligen deutschen Meister VfL Wolfsburg, konnte sich jedoch wegen zahlreicher Verletzungsprobleme nicht wirklich integrieren. So absolvierte der Däne im ersten Jahr nur zwölf Einsätze und kam auch im zweiten Jahr trotz mehrerer Trainerwechsel bei den Wölfen nicht in Tritt.

Nach einer einjährigen Ausleihe an den französischen Erstligisten Évian Thonon Gaillard kehrte der Mittelfeldregisseur zum VfL zurück, konnte sich jedoch erneut nicht durchsetzen. Daher zog er einen Schlussstrich und wechselte zu seinem Heimatverein Brøndby IF. Dort ist er nicht nur Kapitän, sondern auch Taktgeber im zentralen Mittelfeld. Am vergangenen Wochenende erzielte er den Führungstreffer gegen Vestsjaelland und führte sein Team zu einem souveränen 5:0-Sieg.

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Lars Gropp