Kein Wort wollte Alexander Madlung zu diesem Spektakel sagen. Die Journalisten winkten ihn eifrig herbei, selbst die Pressesprecherin von Eintracht Frankfurt versuchte noch, den Verteidiger zum Reden zu bewegen.

Doch Madlung stapfte mit einer wütenden Handbewegung an allen vorbei in die Kabine. 4:5 (1:2) verlor die Eintracht gegen den VfB Stuttgart, und es gab dabei niemanden, der die Verrücktheit dieses Spiels besser personifizierte als der Ex-Nationalspieler. Vorne schoss Madlung zwei Tore für Frankfurt - das 1:0 in der 21. und das 4:3 in der 65. Minute. Hinten machte er bei zwei Gegentreffern keine gute Figur.

Man kann ihm das durchaus nachsehen, denn der 32-Jährige spielte in dieser Saison zum ersten Mal von Anfang an. Im Frühjahr war das noch anders, da gehörte Madlung zu den tragenden Säulen der Eintracht. Doch sein damaliger Trainer Armin Veh, der ihn zuvor zur Überraschung aller aus der Arbeitslosigkeit geholt hatte, saß am Samstag auf der Bank des Gegners. Und sein neuer Trainer steht nicht so sehr auf ihn.

"Er hat sich am Anfang sehr, sehr schwergetan und musste zusehen, dass er in die Gänge kommt", sagte Thomas Schaaf über Madlung. Die Frage ist jetzt, was in seiner Beurteilung schwerer wiegt: Die beiden Tore vorne oder die beiden Fehler hinten.

dpa