28.10.2014 20:52 Uhr

Werder siegt bei Skripnik-Debüt

Der Bremer Fin Bartels (r) trifft zum 1:0. Foto: Hendrik Schmidt
Der Bremer Fin Bartels (r) trifft zum 1:0. Foto: Hendrik Schmidt

Der krisengeschüttelte SV Werder Bremen hat mit dem erstmaligen Einzug in das DFB-Pokal-Achtelfinale seit vier Jahren seinem neuen Cheftrainer Viktor Skripnik ein erfolgreiches Debüt auf der Profi-Bank beschert.

Mit dem 2:0 (1:0) beim Drittligisten Chemnitzer FC holte sich der Bundesliga-Letzte drei Tage nach der Beurlaubung des glücklosen Robin Dutt wichtiges Selbstvertrauen für den Kampf gegen den Abstieg. Fin Bartels (31.) und Franco di Santo (49.) schossen den verdienten, wenn auch nicht gerade glanzvollen Sieg für den sechsmaligen Pokalsieger heraus.

Für die Chemnitzer erfüllten sich die Hoffnungen auf einen erneuten Coup wie in der ersten Runde beim 10:9 nach Elfmeterschießen gegen Werders nächsten Bundesliga-Gegner Mainz 05 nicht. Der Drittliga-Vierte konnte vor 10 161 Zuschauern die Verunsicherung der Bremer zu selten nutzen. Außerdem hatte CFC-Torhüter Philipp Pentke einen schwachen Tag.

Werder-Urgestein Skripnik hatte schon vor seinem ersten Spiel nach seiner Beförderung vom U23- zum Bundesliga-Chefcoach ein Zeichen gesetzt und neben Eljero Elia auch auf Cedric Makiadi verzichtet. Dafür brachte er den von Dutt in das Regionalliga-Team abgeschobene Levent Aycicek gleich in die Startelf als Spielmacher. Zudem beorderte der 44-jährige Skripnik Theodor Gebre Selassie rechts in die Viererkette.

Kurz nach Spielbeginn erlebten die Norddeutschen allerdings schon eine Schrecksekunde. Doch Reagy Ofosu vergab die Großchance der Chemnitzer. Die Bremer brauchten eine Viertelstunde, um sich gegen den Außenseiter ein Übergewicht zu erspielen. Dabei zeigte Werder insgesamt die reifere Spielanlage, ohne großartig Torgefahr auszustrahlen.

Di Santo (16.) prüfte erstmals mit seinem Drehschuss CFC-Keeper Pentke. Wenige Minuten später erlitt der argentinische Stürmer eine Kopfverletzung. Die Wunde wurde getackert, anschließend spielte di Santo mit einem Turban weiter.

Fink trifft nur den Pfosten

Die Chemnitzer hielten kämpferisch dagegen und versuchten mit Flachpassspiel die schlechteste Bundesliga-Abwehr in Verlegenheit zu bringen - und hatten beinahe Erfolg. In der 28. Minute hämmerte Anton Fink aus rund 20 Metern gegen den Pfosten des Gäste-Tores.

Umso bitterer aus Sicht des Teams von Trainer Karsten Heine die Bremer Führung, nach einer von Werder schon lange mehr gezeigten schönen Kombination zwischen dem auffälligen Izet Hajrovic und Bartels. In der Folgezeit wurden die Bremer allmählich sicherer - und wären beinahe nach einem Fehler von Pentke noch vor der Pause zum 2:0 gekommen. Der Torwart ließ eine Flanke von Hajrovic durch die Hände gleiten, Marc Endres rettete auf der Linie.

Doch kurz nach dem Wechsel konnte niemand mehr einen weiteren Pentke-Patzer ausbügeln. Einen schwachen Pass des Keepers nahm Werders Clemens Fritz auf. Dieser spielte di Santo frei, der nicht lange fackelte. Von da an kontrollierten die Bremer endgültig das Geschehen und hätten die Partie frühzeitig entscheiden können. Den Chemnitzer fiel nicht viel ein, um doch noch ein Wunder zu schaffen.

dpa