09.11.2014 11:04 Uhr

Kießlings Ladehemmung symptomatisch

Bayer Leverkusen hinkt in der Bundesliga den eigenen Erwartungen hinterher. Das liegt auch an der Torflaute von Torjäger Stefan Kießling, der bislang nur einen Saisontreffer aufweist.

Stefan Kießling übte sich in Galgenhumor. "Heute habe ich immerhin mal wieder Chancen gehabt, das ist doch ein gutes Zeichen", sagte der Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2012/13 nach dem enttäuschenden 0:0 von Bayer Leverkusen gegen den FSV Mainz 05 mit süßsaurer Miene.

Leverkusens zweitbester Goalgetter der Klubgeschichte wartet mittlerweile seit 814 Minuten in der Bundesliga auf einen Treffer, was natürlich zu Diskussionen führt. Kießling hat nur am ersten Spieltag beim 2:0 bei Borussia Dortmund seine Torjäger-Qualitäten unter Beweis gestellt, ehe seine bislang längste Torflaute ihren Lauf nahm. In der Spielzeit 2011/12 musst der 30-Jährige schon einmal 765 Minuten auf einen Treffer warten, was ihm offenbar in der aktuellen Situation hilft.

Vier gute Gelegenheiten vergeben

"Klar will man als Stürmer Tore machen. Ich bin mir aber sicher, dass das alles wieder von alleine kommt, deshalb bleibe ich ruhig", sagte Kießling, der bislang 114-mal in 262 Bundesligaspielen für Bayer getroffen hat. Dass es in dieser Saison bei Bayer in der Meisterschaft nicht so läuft wie erhofft, liegt auch an Kießling, der gegen Mainz vier gute Gelegenheiten ungenutzt ließ.

Der sechsmalige Nationalspieler, der diese Saison im DFB-Pokal bereits fünf und in der Champions League zumindest einen Treffer erzielt hat, ist aber zuversichtlich, dass der Knoten nach der Länderspielpause platzt. "Ich muss ja irgendetwas richtig machen, sonst würde ich ja nicht spielen. Und zum Glück spüre ich das Vertrauen vom Trainer und den Mitspielern", sagte Kießling.

"Ihm würde ein Tor gut tun"

Dies wurde von Bayer-Coach Roger Schmidt bestätigt. "Klar würde ihm ein Tor gut tun, aber er muss sich keinen Kopf machen. Er hat heute wieder ein sehr gutes Spiel gemacht, nur eben nicht getroffen. Aber er erhält meine volle Unterstützung. Ich bin sicher, dass er schon bald wieder trifft und in dieser Saison noch seine zehn bis 17 Tore macht."

Schmidt macht das Problem der Werkself in der Offensive nicht alleine an Kießling fest. "Wir haben so viele Chancen, aber machen die Tore nicht. Wir müssen uns im Abschluss unbedingt verbessern. Wir lassen einfach zu viele Torchancen liegen, sonst hätten wir mit Sicherheit schon mehr als 17 Punkte", sagte der Bayer-Coach angesichts der mangelhaften Chancenverwertung seines Teams, das von in seinen letzten sechs Ligaspielen nur eine Begegnung gewann.

Allein gegen die defensiv eingestellten Mainzer verzeichnete Bayer 24 Torschüsse - der Gegner lediglich sechs. Und auch aus den 13:0 Ecken schlug der Champions-League-Teilnehmer keinen Profit. Und das lag nicht nur an der Kießling-Krise.

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sid