26.11.2014 11:20 Uhr

"Beispielloses Desaster" - Schalke geschockt

Einfach nur zum Schämen -
Einfach nur zum Schämen - "Facepalm" bei Benedikt Höwedes

Chelsea und Manchester City haben in den deutsch-englischen Vergleichen der Champions League für einen klaren Punktsieg für die britische Insel gesorgt. Während der bereits fix im Achtelfinale stehende FC Bayern die 2:3-Niederlage in Manchester am Dienstagabend einigermaßen wegstecken dürfte, war bei Schalke 04 nach der 0:5-Heimabfuhr gegen die "Blues" Feuer am Dach.

"Das ist so nicht akzeptabel", schäumte Schalkes Manager Horst Heldt nach der ersten Heimpleite unter Coach Roberto di Matteo. Der Italiener musste an der Seitenlinie mitansehen, wie die Königsblauen gegen seinen Ex-Club in ein "beispielloses Desaster" (Süddeutsche Zeitung) schlitterten. Höhepunkt war ein kurioses Eigentor von Jan Kirchhoff, der den Ball zum 0:3 von zwei Mitspielern bedrängt ins eigene Tor köpfelte. Ein Chelsea-Akteur stand nicht in der Nähe.
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"Wir haben ein bisschen zu viel Respekt gehabt", meinte Di Matteo nach der Partie. Für sein Gegenüber Jose Mourinho war klar: "Schalke muss akzeptieren, dass sie gegen eine viel bessere Mannschaft verloren haben." Die in dieser Saison nach 19 Partien weiter ungeschlagenen Londoner setzten in Gelsenkirchen das nächste Ausrufezeichen. Die Art und Weise, wie die Gäste den Achtelfinalaufstieg fixierten, sollte für die Konkurrenz Warnung genug sein.

Mourinho frohlockt über fehlerloses Chelsea

Dank des schnellsten Champions-League-Treffers der Clubgeschichte durch Kapitän John Terry (nach 1:27 Minuten) war Englands Tabellenführer praktisch ohne Verzögerung auf Kurs. Willian (29.) und Kirchhoffs Blackout (44.) besiegelten die 3:0-Führung mit Pausenpfiff, Altmeister Didier Drogba (76.) und Ramires (78.) legten dann unbarmherzig nach. 5:0 hatte Chelsea in der Königsklasse auswärts erst einmal - 1999 bei Galatasaray - gewonnen.

Die gebotene Leistung ließ Mourinho frohlocken. "Normalerweise machen Mannschaften Fehler, wenn sie 3:0 oder 4:0 führen. Aber nicht heute, das Team war so solide. Wir hätten sogar noch mehr Tore erzielen können", urteilte der Portugiese. Er könne sich nicht erinnern, dass Chelsea auswärts schon einmal derart dominant aufgetreten sein. "Das war fantastisch von der ersten bis zur letzten Minute. Ein 5:0 in Deutschland ist nicht alltäglich", schwärmte Mourinho.

Schalke - ÖFB-Kapitän Christian Fuchs sah die Pleite nur von der Bank aus - muss zum Gruppenabschluss in Maribor nun unbedingt gewinnen, soll auch im Februar Champions-League-Fußball gespielt werden. Außerdem benötigt man Schützenhilfe von Chelsea, das zeitgleich Sporting Lissabon bezwingen muss.
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Eine Lehre für die Bayern

Der FC Bayern musste in Manchester nach 18 Pflichtspielen wieder eine Niederlage einstecken. Der Argentinier Sergio Aguero erwies sich als Münchner Sargnagel. Der Vizeweltmeister war zunächst per Elfmeter zum 1:0 (21.) erfolgreich, ehe er das Spiel im Finish im Alleingang (85., 91.) drehte. Der Premier-League-Topscorer profitierte dabei von zwei schweren Abwehrfehlern des nach einer Roten Karte für Benatia (20.) früh dezimierten Gruppensiegers.

"Es ist gut, dass es heute passiert ist, vielleicht ist es eine Lehre für uns. Denn wenn so etwas im Achtelfinale oder Viertelfinale passiert, bist du raus", sagte Bayern-Trainer Pep Guardiola. Er war über die Leistung seine Elf aber nicht verärgert. "Wir sind traurig, weil wir verloren haben. Aber morgen ist ein neuer Tag", betonte der Spanier. Die Bayern verpassten jedenfalls die Chance, als erste deutsche Mannschaft in der Königsklasse alle sechs Gruppenpartien zu gewinnen.
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Manchester City bleibt dank Aguero im Rennen um den Aufstieg. Am 10. Dezember steht im Stadio Olimpico nun ein echtes Gruppenfinale gegen die punktegleiche AS Roma an. Auch in Rom soll der Argentinier den Unterschied ausmachen. "Wenn du Erfolg haben willst, brauchst du einen besonderen Spieler in besonderer Form. Sergio Aguero ist unser besonderer Spieler", meinte City-Kapitän Vincent Kompany.
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Mitten im Rennen ist auch der Vierte CSKA Moskau, der nach fünf Spielen ebenfalls bei fünf Zählern hält. Die Russen müssen zum Abschluss aber nach München.

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apa