14.12.2014 09:02 Uhr

Jubilar Streich: "Alle haben es ausgehalten"

Für Christian Streich war das 0:0 gegen den HSV das 100. Spiel als Trainer des SC Freiburg
Für Christian Streich war das 0:0 gegen den HSV das 100. Spiel als Trainer des SC Freiburg

Nach seinem bittersüßen Jubiläum im Kellerduell gegen den Hamburger SV nahm sich Christian Streich kaum Zeit zum Schwelgen in Erinnerungen.

Auf den 49-Jährigen wartet nach seinem 100. Bundesligaspiel auf der Trainerbank des SC Freiburg schon die "Riesenherausforderung" gegen "die beste Mannschaft der Welt", wie Sascha Riether Turbo-Herbstmeister FC Bayern München titulierte. Coach Joe Zinnbauer will gegen Schlusslicht VfB Stuttgart ebenfalls schon am Dienstag mit seinen Hanseaten einen versöhnlichen Heim-Abschluss schaffen.

"Da müssen wir voll da sein. Da müssen wir gewinnen", forderte Dennis Diekmeier nach dem fünften Auswärtspunkt dieser Saison. Für den norddeutschen Stimmungsaufheller beim dürftigen 0:0 im Breisgau sorgte nach zuvor drei Auswärtsniederlagen in Serie vor allem Schlussmann Jaroslav Drobny, der nicht nur den schlecht platzierten Foulelfmeter von Vladimir Darida in der 2. Minute entschärfte, sondern auch später stets zur Stelle war. "Das war top, alle sind froh darüber", bewertete Zinnbauer die Glanztat des Tschechen. "Das hat uns im Spiel gehalten", urteilte Rafael van der Vaart über Drobny, der erstmals für den HSV einen Strafstoß hielt.

Schon zum 100. Mal hingegen betreute Streich den SC in der deutschen Eliteklasse. "Alle haben es die 100 Spiele mit mir ausgehalten. Ich komme immer noch glücklich ins Trainerbüro", resümierte Streich knapp und zurückhaltend. Mit Blick etwa auf die jüngsten Klassenerhalte meinte er fast schon kokett: "Es ist nicht alles schief gegangen."

Damit es beim FC Bayern zumindest so halbwegs glattgeht, forderte Felix Klaus angesichts der schwachen Offensivaktionen: "Wir müssen dahin kommen, endlich mal ein ekliges Tor zu machen." Die Freiburger setzen jedenfalls in München voll auf ihren Außenseiter-Status. "Wir fahren dahin und geben alles. Wir haben nix zu verlieren", versicherte Klaus. "Auch wenn wir gegen die beste Mannschaft der Welt spielen, ist das eine Riesenherausforderung. Wir wollen uns so gut wie möglich präsentieren", verkündete Riether.

Mission Impossible in München?

Das möchte der HSV mit nun 16 Zählern in seinen letzten beiden Duellen 2015 auch. "Wir müssen jetzt noch einen Big Point holen", formulierte Lewis Holtby. "Wir wollen die 19-Punkte-Marke gegen Stuttgart holen und dann mit mehr Selbstvertrauen nach Schalke."

Die Freiburger mit ihren 14 Zählern sind dagegen etwas hin- und hergerissen. "20 Punkte wären das Wunschergebnis", bekannte Streich ob der kaum möglichen Mission in München schmunzelnd. "Es ist immer ein Highlight, vor dieser Kulisse zu spielen", sagte Freiburgs Torwart Roman Bürki vor der Dienstreise an die Isar. "Das Ziel sind 17 Punkte", fügte der Schweizer lächelnd hinzu, der in dem 19-jährigen US-Amerikaner Zack Steffen von der Universität Maryland angeblich einen neuen Ersatzmann bekommen soll.

Zuversicht für ihre letzten beiden Herausforderungen 2015 schöpfen sowohl die Hamburger, die seit 20 Monaten auf zwei Dreier in Serie warten, als auch die Freiburger aus der kargen Nullnummer. "Die Mannschaft hat gerackert, gekämpft, wie es sich im Abstiegskampf gehört", bekräftigte Zinnbauer. "Wie die Mannschaft aufgetreten ist, hat mir gefallen", erklärte Streich. Nur zu gerne würde der Jubilar das auch nach dem Auftritt an der Isar sagen.

dpa