15.12.2014 11:26 Uhr

Derbyheld De Gea ein echter Teufelskerl

United-Keeper David De Gea beim
United-Keeper David De Gea beim "Kein-Tor-Jubel"

Der 3:0-Triumph von Manchester United über Liverpool war ein Nackenschlag mit Ansage. Dass der Erfolg über den Erzrivalen so klar ausfiel, war am Sonntag nicht zuletzt ein Verdienst von Red-Devils-Schlussmann David De Gea.

"Ich bin nicht zögerlich mit Lob für David De Gea, sondern für jeden Einzelspieler. Das Team gewinnt und nicht ein Einzelner", stellte United-Trainer Louis van Gaal nach dem prestigeträchtigen Sieg fest. Freilich kam auch der Niederländer nicht umhin einzugestehen, dass "De Gea einen großen Teil beigetragen hat. Ich habe einmal gesagt, dass er fantastisch war." Das muss reichen.

Über mangelnde Wertschätzung darf sich der spanische Keeper ohnehin nicht beschweren. Schon vor der Partie bekam er zum zweiten Mal in Folge die Auszeichnung als Spieler des Monats überreicht. Wayne Rooney (12.), Mata nach unerkannter Abseitsstellung (40.) sowie Robin van Persie (71.) mögen Liverpool letztlich die drei Bummerl ins Netz gelegt haben. So richtig eindeutig wurde die Angelegenheit jedoch nur durch eine überragende Leistung von De Gea.

Er verhinderte nicht zunächst den ersten Treffer von Mario Balotelli für Liverpool in der Premier League, indem er dessen Schuss an die Querlatte ablenkte. Auch Patzer der eigenen Defensivabteilung bügelte der Tormann aus. Der geistlose Rückpass von Jonny Evans fiel in die Kategorie "haarsträubend" und hätte sich durchaus die Strafe in Form eines Gegentors verdient gehabt. Nicht unwichtig war auch das Vereiteln der ersten Chance des Spiels durch Raheem Sterling.

Liverpool am Boden

Genauso war es bezeichnend für die derzeitige Situation bei Liverpool, dass es mit dem Torerfolg nicht klappen sollte. Die Mannschaft ist seit der vergeigten Meisterschaft in der Vorsaison von der Rolle, taumelte wie ein angeschlagener Boxer durch Premier und Champions League. Das Aus unter der Woche bereits in der Gruppenphase hat das Selbstvertrauen gewiss nicht gestärkt.

Zudem stand auch bei Liverpool der Tormann im Mittelpunkt, nachdem sich Manager Brendan Rodgers zu einer Änderung durchgerungen hatte. Gegen Manchester United stand nämlich Brad Jones im Tor. Es war der erste Einsatz des Australiers in der Premier League seit dem 16. März 2013. Die etatmäßige Nummer Eins Simon Mignolet wird sich mit der Reservistenrolle begnügen müssen. "Ich habe ihm gesagt, dass es für unbestimmte Zeit sein wird", so Rodgers. "So etwas kann Torleuten passieren. Dass man sie aus der Schusslinie nimmt und ihnen Zeit gibt zu reflektieren."

Brendan Rodgers selbst kann es sich nicht so einfach machen, musste sich auch die Schmähgesänge im Old Trafford ("You'll get sacked in the morning" – "Morgen wirst du entlassen") geben. Dass ausgerechnet der im vergangenen Mai zum Trainer des Jahres gewählte Nordire zu Jahresende seinen Posten räumen muss, gilt als unwahrscheinlich. Offen bleibt freilich, wie groß die Rückendeckung der Vereinsführung für den Reds-Manager in der Transferzeit sein wird.

Einserfrage: Suchen und Binden

Im Sommer noch konnte Rodgers groß auf Einkaufstour gehen um am Ende den Abgang von Luis Suarez doch aufzuwiegen. Diesmal dürfte Liverpool punktueller suchen. Ein heißer Tipp ist selbstverständlich die Torwartfrage, denn beim 0:3 erwies sich auch Jones nicht als der Weisheit letzter Schluss.

Manchester United hat hierbei ebenfalls seine Hausaufgaben zu machen. Denn der Vertrag von De Gea läuft "nur" noch bis 2016 und starke Leistungen rufen schnell Interessenten auf den Plan.

Mehr dazu:
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sk