16.12.2014 21:53 Uhr

Nullnummer zwischen Köln und Mainz

Shinji Okazaki (l.) vom FSV Mainz 05 und der Kölner Pawel Olkowski im Laufduell
Shinji Okazaki (l.) vom FSV Mainz 05 und der Kölner Pawel Olkowski im Laufduell

Der 1. FC Köln und Mainz 05 treten nach fußballerischer Magerkost auf der Stelle. Das 0:0 im Duell der Tabellennachbarn nutzte keinem der beiden Klubs so richtig, um sich von der unteren Tabellenregionen abzusetzen.

Die Kölner warten auch nach dem 16. Spieltag der Bundesliga weiter auf ihren zweiten Heimsieg, die Mainzer blieben auch im achten Spiel in Serie ohne Sieg. Die 42.900 Zuschauer im RheinEnergieStadion sahen über weite Strecken ein zähes Geduldspiel und Fußball zum Abgewöhnen. Bei den Gastgebern sah Kevin Vogt die fünfte Gelbe Karte und wird deshalb zum Vorrundenabschluss am kommenden Samstag beim VfL Wolfsburg fehlen.

Drei Tage nach dem überraschenden 2:1 bei Schalke 04 wollten die Kölner endlich ihre Heimallergie loswerden. Erst ein Dreier zuhause und mit fünf Zählern die zweitschwächste Bilanz aller Bundesligisten im eigenen Stadion - da kamen die kriselnden Mainzer scheinbar gerade recht. Kölns Trainer Peter Stöger forderte ein Signal. Der Österreicher vertraute mit einer Ausnahme der siegreichen Elf vom Samstag, brachte in der Innenverteidigung Dominic Maroh für Mergim Mavraj ran und der Neue sorgte gleich für den ersten Aufreger. Nach einem Eckball von Matthias Lehmann traf Maroh zur vermeintlichen Führung (8.), doch das Tor wurde wegen angeblicher Abseitsstellung des Abwehrspielers nicht gegeben. Selbst die Zeitlupe gab keinen Aufschluss.

Mainz zwingt Köln zu langen Bällen

Die Gäste schüttelten sich kurz, stellten geschickt die Räume zu und zwangen die Kölner immer wieder zu langen Bällen, die meist ungefährlich, weil unpräzise verpufften. Es entwickelte sich das erwartete Geduldspiel. Beide Teams standen gut, hatten aber Mühe, aus dem Mittelfeld heraus etwas Konstruktives zustande zu bringen. So wurden die Kölner Probleme, zuhause gegen ein defensiv gut organisiertes Team das Spiel machen zu müssen, einmal mehr besonders deutlich. Der Distanzversuch von Yannick Gerhardt aus 17 Metern war eher ein Verlegenheitsschuss (32.). Auch die einzige Mainzer Chance entwickelte sich aus Zufall. Nach einem Ballverlust von Lehmann am eigenen Strafraum schoss Sami Allagui überhastet übers Tor (38.).

Kölns Vizepräsident Toni Schumacher konstatierte in der Pause die Probleme der fehlenden Kreativ-Impulse, empfahl seinem Team aber, die Sicherheitstaktik nicht aufzugeben: "Wir müssen weiter geduldig sein und dürfen nicht ins offene Messer laufen." Die FC-Profis hielten sich an die Safety-First-Variante, die Partie blieb dementsprechend niveauarm. Viele Abspielfehler, wenig Torraumszenen - Fußball zum Gähnen. Umso bemerkenswerter die nimmermüden Anfeuerungsrufe der FC-Fans, die das Bemühen ihrer Lieblinge honorierten, aber lange warten mussten, ehe Anthony Ujah mal wieder ein offensives Lebenszeichen setzte. Nach Vorarbeit des eingewechselten Daniel Halfar wurde der Schuss des Nigerianers abgeblockt (72.).

Erst in der Schlussphase hatte diese Partie Erstliganiveau. in der 76. Minute vergab der Mainzer Japaner Shinji Okazaki die größte Chance des Spiels und hämmerte den Ball an die Latte. Sieben Minuten später zwang Lehmann mit einem sehenswerten 20-Meter-Kracher den Mainzer Keeper Loris Karius zu einer Glanzparade. Am Ende mussten die Kölner nach zuletzt drei Heimpleiten mit einem mageren Punkt zufrieden sein.

dpa