17.12.2014 13:21 Uhr

Augsburg geht die Puste aus

Halil Altintop (r.) kontrolliert in der Bundesligapartie gegen Hannover 96 den Ball
Halil Altintop (r.) kontrolliert in der Bundesligapartie gegen Hannover 96 den Ball

Der FC Augsburg sehnt nach der 0:2-Niederlage bei Hannover 96 die Winterpause herbei. Die Niedersachsen befinden sich dagegen wieder im Aufwind.

Stefan Reuter pustete kräftig durch. Die zweite Niederlage in Folge war dem Manager des FC Augsburg sichtlich auf den Magen geschlagen. "Da wir einige Verletzte haben, sind wir ganz froh, dass die Pause bald kommt", sagte der Weltmeister von 1990 nach dem 0:2 bei Hannover 96 mit sorgenvoller Miene.

Dem Überraschungsteam geht im Jahresendspurt zusehends die Luft aus. Drei Tage nach der 0:4-Klatsche gegen Bayern München zeigte die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl in der niedersächsischen Landeshauptstadt eine enttäuschende Vorstellung und droht auf der Zielgeraden der Hinrunde, doch noch ins Bundesliga-Mittelfeld durchgereicht zu werden.

Wieder auf Normalmaß geschrumpft?

"Das ist keine Katastrophe", sagte Verteidiger Ragnar Klavan. Ob seine Mannschaft nach dem Höhenflug der vergangenen Monate nun wieder auf Normalmaß geschrumpft sei? "Das glaube ich nicht. Wir können mehr, und ich hoffe, dass wir das am Samstag wieder zeigen." Im letzten Spiel des Jahres empfängt Augsburg dann Borussia Mönchengladbach.

In Hannover konnten die Fuggerstädter, die vor dem Bayern-Spiel noch viermal in Folge gewonnen hatten, ohne Stürmer Sascha Mölders (Sprunggelenkverletzung) und Verteidiger Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Erkältung) sowie fünf Langzeitverletzte nur in der Anfangsphase halbwegs überzeugen - danach stotterte der FCA-Motor gewaltig.

"Wenn wir unsere hundertprozentige Chance zum 1:0 nutzen, läuft alles anders", sagte FCA-Coach Markus Weinzierl zerknirscht. Doch dem 0:1 durch Hannovers Salif Sané (19.) folgte kurz nach der Pause der Knock-out: 96-Torjäger Joselu (55.) verwandelte einen umstrittenen Foulelfmeter (Weinzierl: "Kein Verständnis") eiskalt.

Kein allzu großer Frust

Doch allzu großer Frust machte sich nicht breit. Schon jetzt hat Augsburg mit 24 Punkten seinen Bundesliga-Vereinsrekord für die beste Hinrunde seit dem Aufstieg 2011 eingestellt. "In der Winterpause können wir uns ein wenig auskurieren und im Frühjahr wieder angreifen", sagte Reuter.

Pure Erleichterung herrschte unterdessen bei 96. Die Mannschaft von Coach Tayfun Korkut pirschte sich mit dem ersten Sieg nach zuvor vier Spielen ohne Sieg in Serie bis auf einen Punkt an den FCA heran und schnuppert wieder an den angepeilten Europacupplätzen.

"Dieser Sieg tut uns extrem gut", sagte 96-Keeper Ron-Robert Zieler, der mit seinen Paraden mal wieder maßgeblichen Anteil am Erfolg der Niedersachsen hatte: "Es tut mir und der Mannschaft gut, mal wieder zu null gespielt zu haben."

Zieler: "In Freiburg möglichst drei Punkte holen"

Der Weltmeister wollte den Heimsieg vor der Minuskulisse von 30.800 Zuschauern aber auch nicht überbewerten - im Gegenteil. "Das bedeutet nicht so viel. Jetzt wollen wir nachlegen und in Freiburg möglichst drei Punkte holen, um dann schön Weihnachten zu feiern", sagte Zieler, der sowohl gegen Alexander Esswein (13.) als auch gegen Raul Bobadilla (73. und 74.) glänzend reagierte.

Ins gleiche Horn blies auch Coach Korkut. "Wir sind wieder in Schlagdistanz zu den Europacupplätzen, dies sollte ein Ansporn für die Mannschaft sein", sagte der 40-Jährige. Ein Dreier beim SC Freiburg am Sonntag wäre für die Niedersachsen ein perfekter Jahresabschluss.

Mehr dazu:
>> Aussortiert und begnadigt! Sané hilft 96

sid