17.12.2014 21:49 Uhr

Gladbach zu clever für Werder

Unterschiedliche Gefühlswelten: Die Gladbacher jubeln, die Bremer sind frustriert
Unterschiedliche Gefühlswelten: Die Gladbacher jubeln, die Bremer sind frustriert

Borussia Mönchengladbach steuert in der Bundesliga dank eiskalter Chancenverwertung weiter auf Kurs Königsklasse. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre feierte einen 4:1-Sieg gegen Werder Bremen und festigte ihren Platz in der Spitzengruppe.

Der überragende Max Kruse (32. Minute/Foulelfmeter), Oscar Wendt (38.), Weltmeister Christoph Kramer (64.) und Branimir Hrgota (88.) sorgten für den fünften Heimsieg der Borussia. Für die Bremer, die vor dem Jahresabschluss am Samstag gegen Dortmund auf den letzten Tabellenplatz abrutschten, war vor 44 513 Zuschauern das Tor von Zlatko Junuzovic (51.) zu wenig.

Zu allem Überfluss mussten die Gäste von der Weser, bei denen das Zwischenhoch unter Trainer Viktor Skripnik vorbei ist, nach Gelb-Rot gegen Luca Caldirola (66.) die Schlussphase in Unterzahl bewältigen. Bei einer weiteren Niederlage zum Hinrundenfinish gegen den BVB wäre die schlechteste Hinrunde der Bremer Vereinsgeschichte perfekt.

Gladbach bleibt auf Kurs

Der fünfmalige deutsche Meister aus Mönchengladbach bleibt vor dem letzten Spiel 2014 in Augsburg dagegen auf Kurs - dabei hatte Trainer Lucien Favre schon im Abschlusstraining eine schlechte Nachricht ereilt, als sich Raffael einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zuzog und auch am Samstag ausfallen wird. Hrgota, Ibrahima Traoré und Wendt rotierten für André Hahn, Torgan Hazard und Julian Korb in die Startelf.

Werder-Coach Skripnik wechselte gleich auf fünf Positionen: Raphael Wolf rückte wieder ins Tor, dazu spielten Philipp Bargfrede, Santiago Garcia, Davie Selke und Cedrick Makiadi von Beginn an.

Die Gastgeber übernahmen zwar von Beginn an die Initiative, wurden aber durch die Bremer unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen. So verlor Granit Xhaka den Ball an Junuzovic, dessen Flanke köpfte Fin Bartels frei stehend am Gladbacher Tor vorbei (5.). Makiadi (21.) und Selke (23.) hatten vor der Pause weitere gefährlich Aktionen. Gefährlich wurde es für Bremen zunächst nur bei Vorstößen von Traoré, dessen Hereingaben zweimal knapp ihre Abnehmer verfehlten (7./9.).

Kruse sicher vom Punkt

Dann aber schlugen die Gastgeber zweimal zu: Die Führung resultierte aus einem Elfmeter, nachdem Traoré im Strafraum von Bargfrede gefoult wurde. Kruse verwandelte sicher. Kurz darauf schickte der starke Nationalstürmer bei einem Konter Linksverteidiger Wendt, dessen Heber über Torhüter Raphael Wolf ins Tor segelte. Die Brust von Innenverteidiger Caldirola gab dem Ball in der Aktion die entscheidende Richtung. Die guten Gäste wurden eiskalt bestraft.

Nach dem Seitenwechsel steckten die Bremer aber nicht auf und kamen zum verdienten Ausgleich - und was für einen! Per Freistoß bezwang Junuzovic den Borussen-Keeper Yann Sommer und ließ sein Team vom Punkt träumen. Aber die Gäste brachten sich selbst um den Lohn: Zunächst passte Kapitän Clemens Fritz beim 3:1-Kopfballtreffer von Kramer nicht auf, dann musste Caldirola vom Feld. Der Italiener hatte innerhalb von drei Minuten zwei Gelbe Karten gesehen. Für den Schlusspunkt sorgte Hrgota nach einem Konter.

dpa