Jetzt hat es also endlich geklappt: Matija Nastasić hat beim FC Schalke 04 unterschrieben. Der Serbe soll die Defensive des Teams von Roberto Di Matteo stabilisieren. Hat Schalkes neuer Abwehrspieler das Zeug dazu? weltfussball stellt den Serben vor.

Ein Neuzugang von Manchester City, der zusätzlich auch noch serbischer Nationalspieler ist. Auf den ersten Blick scheint die Sache klar: Schalkes sportliche Leitung hat einen echten Coup gelandet und die Mannschaft für die Rückrunde deutlich verstärkt. Die Nastasić-Verpflichtung birgt jedoch auch Risiken.

Der Abwehrspieler spielte in den Planungen seines alten Trainers Manuel Pellegrini schon seit geraumer Zeit keine Rolle mehr. Angesprochen auf seine Innenverteidiger vergaß der Coach vor einigen Wochen sogar, den Serben zu nennen. Damit zeigte er unfreiwillig, dass Nastasić bei ihm keine Zukunft mehr hatte.

Unter dem Chilenen kam der 21-Jährige bei Manchester City zuletzt überhaupt nicht mehr zum Einsatz. Sein letztes Pflichtspiel für die Skyblues absolvierte er im August vergangenen Jahres bei der 0:3-Niederlage im Finale des Community Shields gegen den FC Arsenal. In der Liga lief Nastasić sogar bereits seit Februar 2014 nicht mehr auf.

Einstiger Shootingstar

Dass der Serbe Fußball spielen kann, hat er bereits zur Genüge unter Beweis gestellt. Nach seinem Wechsel von ACF Fiorentina zu den Citizens im Sommer 2012 erkämpfte er sich fast auf Anhieb einen Stammplatz und avancierte zum Shootingstar.

Der in der Jugend von Partizan Belgrad ausgebildete Abwehrmann fiel vor allem durch seine enorme Zweikampfstärke auf und spielte eine überragende Saison. Schon bald galt er als eines der größten Abwehrtalente der Premier League, wenn nicht sogar Europas.

Verletzungsanfälligkeit als Risikofaktor

Nastasić' steiler Aufstieg geriet in seiner zweiten Spielzeit für Manchester jedoch extrem ins Stottern. Kleinere und größere Verletzungen am Knöchel, an der Wade oder am Knie warfen den Verteidiger immer wieder aus der Bahn und sorgten dafür, dass er nur 13-mal in der Premier League auflaufen konnte. Während seiner Leidenszeit liefen ihm andere Profis den Rang ab. Der Serbe kam bei den Skyblues nie wieder richtig auf die Beine und verfügt aktuell über so gut wie keine Spielpraxis.

Schalkes Hoffnungsträger und erklärter Wunschspieler von Di Matteo ist also eine Wundertüte. Aufgrund seines unbestrittenen Talents hat er die Möglichkeit, die Knappen nach vorne bringen und eine echte Säule des Gelsenkirchener Verteidigungsgerüsts zu werden.

Nastasić kennt die vom in der Schweiz geborenen Übungsleiter favorisierte Dreier-Abwehrkette von seinen bisherigen Stationen aus dem Effeff. Besonders in Italien lernte er das Rüstzeug für dieses taktische System. Mit seiner Zweikampfstärke, seiner taktischen Flexibilität und seiner guten Spieleröffnung ist er wie gemacht für die Dreierkette. Wirklich weiter bringt er S04 allerdings nur dann, wenn er an seine alten Leistungen anknüpft. Dafür muss er von Blessuren verschont bleiben. Beim Blick auf seine Verletzungshistorie ist dies keinesfalls selbstverständlich.

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Thomas Eßer