17.01.2015 16:58 Uhr

Frauen: Leverkusen gewinnt Hallenpokal

Die Fußballerinnen von Bayer Leverkusen haben überraschend zum ersten Mal den DFB-Hallenpokal gewonnen. Der Außenseiter besiegte bei der 21. und letzten Auflage des Budenzaubers mit allen zwölf Bundesligisten in einem spannenden Finale den deutschen Meister und Champions-League-Sieger VfL Wolfsburg mit 1:0.

Vor 4634 Zuschauern in der ausverkauften Magdeburger Arena, darunter Bundestrainerin Silvia Neid, besiegelte Turid Knaak (10.) per Foul-Neunmeter den unerwarteten Erfolg für die Werkself. Als beste Spielerin und beste Torschützin des Turniers wurde Nationalspielerin Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt/5 Tore) geehrt, Leverkusens Lisa Schmitz erhielt die Auszeichnung als beste Torhüterin.

Die junge Mannschaft aus Leverkusen hatte als Sieger der Gruppe A nach einem 2:0 im Viertelfinale gegen den SC Freiburg in der Vorschlussrunde den 1. FFC Frankfurt mit 3:2 ausgeschaltet. Nach dem Siegtreffer von Anna Gasper Sekunden vor Schluss feierten die Leverkusenerinnen bereits zum ersten Mal mit einem Freudentanz. 

Wolfsburg schlägt Bayern

Die Wölfinnen, die nur als bester Gruppendritter in die K.o.-Runde eingezogen waren, setzten sich auf dem Weg ins Endspiel zunächst gegen den Mitfavoriten Bayern München mit 4:1 durch. Im Halbfinale mühte sich das Team von Trainer Ralf Kellermann gegen die SGS Essen zu einem 1:0-Erfolg.

Titelverteidiger Turbine Potsdam enttäuschte auf ganzer Linie. Trotz der lautstarken Unterstützung der mitgereisten Anhänger scheiterte das Team von Trainer Bernd Schröder überraschend schon in der Vorrunde. Der siebenmalige Titelträger beendete die Gruppe B nach einer Niederlage (1:4 gegen Bayern München) und zwei Remis (2:2 gegen USV Jena und 1899 Hoffenheim) sogar als Letzter.

Hallenturnier als Futsal-Wettbewerbe

Der DFB hat schon vor geraumer Zeit von der FIFA die Empfehlung erhalten, offizielle Hallenturniere in Zukunft nur noch als Futsal-Wettbewerbe auszurichten und dies in den eigenen Masterplan 2016 übernommen. Einen Futsal-Cup anstelle des etablierten Hallenpokals lehnten die Bundesligisten aber mehrheitlich ab. Somit wurde das 1994 eingeführte Turnier und bei den Fans beliebte Stelldichein der Frauenfußball-Stars in dieser Form zum letzten Mal ausgetragen.

"Einige Vereine bedauern das, einige Teams sind froh, dass sie ihre Zeit in der Winter-Vorbereitung freier einteilen können", sagte DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg, die den Schritt als unumgänglichen Fortschritt verteidigte.

sid