16.02.2015 14:09 Uhr

Blanc nach Wechselfarce in der Kritik

Laurent Blanc hat sich am Wochenende klassisch vercoacht
Laurent Blanc hat sich am Wochenende klassisch vercoacht

Trainer Laurent Blanc von Paris Saint-Germain ist ausgerechnet vor dem Champions-League-Spiel am Dienstag gegen den FC Chelsea in den Mittelpunkt der Kritik geraten. Torjäger Zlatan Ibrahimovic indes sorgte für Gesprächsstoff der anderen Natur.

Eigentlich hatte Zlatan Ibrahimovic die große Bühne für sich beansprucht. Mal wieder. Und der exzentrische Torjäger vom französischen Meister Paris Saint-Germain hatte im wahrsten Sinne dick aufgetragen, um das Rampenlicht diesmal für den guten Zweck zu nutzen.

50 Namen hatte sich Ibrahimovic auf seinen Körper schreiben lassen, um so im Rahmen einer Aktion des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen auf die Hungersnot in den Entwicklungsländern aufmerksam zu machen.

Doch ausgerechnet sein eigener Trainer Laurent Blanc machte Ibrahimovic im Vorfeld des Achtelfinal-Hinspiels in der Champions League am Dienstag gegen den FC Chelsea einen dicken Strich durch die Rechnung. "Das ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich so etwas erlebt habe", sagte der schwedische Stürmer mit Blick auf die Personalnot des Tabellendritten der Ligue 1, der zwei Punkte hinter Primus Olympique Lyon liegt.

Klarer Fall von Trainerfehler

Der ehemalige Weltmeister Blanc hatte im Ligaspiel gegen den abstiegsbedrohten SM Caen (2:2) gleich mehrere angeschlagene Profis eingesetzt - und war dafür bestraft worden. Yohan Cabaye, Marquinhos und Blaise Matuidi konnte der PSG-Coach noch auswechseln. Weil aber auch Serge Aurier und Lucas verletzt ausschieden, standen am Ende nur noch neun PSG-Spieler auf dem Platz.

"Blanc hat den Teufel herausgefordert", titelte die Sporttageszeitung "L'Équipe" über den in der Kritik stehenden Ex-Nationaltrainer - und schob am Montag gleich eine Glosse nach. Darin wird beschrieben, was wäre, wenn nicht Blanc, sondern José Mourinho der Coach von PSG wäre. Drei Angebote soll der Portugiese in den letzten Jahren von dem neureichen Klub von der Seine erhalten haben.

Thiago Silva vertraut Blanc

PSG-Kapitän Thiago Silva brach indes eine Lanze für Blanc. "Ich habe absolutes Vertrauen in den Coach. Er wird die richtige Formel finden", sagte Silva. Die Franzosen indes trauen dem Meister nicht ganz über den Weg. In einer Umfrage der L'Équipe glauben 61 Prozent, dass Chelsea den Vergleich für sich entscheidet. So wie im vergangenen Jahr.

Besonders PSG-Innenverteidiger David Luiz hat keine guten Erinnerungen an das Viertelfinal-Duell der beiden Klubs in der Vorsaison. Dem Brasilianer - damals noch im Chelsea-Trikot - war im Hinspiel ein Eigentor unterlaufen. Doch die Blues ließen der 1:3-Niederlage einen 2:0-Heimsieg (Tore: André Schürrle und Demba Ba) folgen und zogen ins Halbfinale ein.

Ibrahimovic wird auch am Dienstag wieder darauf hoffen, seine temporären Namens-Tattoos auf großer Bühne und vor den unzähligen Kamera-Linsen präsentieren zu können. "Wo ich auch hingehe, erkennen mich die Leute, rufen meinen Namen, jubeln für mich. Aber es gibt Namen, um die sich niemand schert", sagte der Schwede: "Diejenigen der 805 Millionen Hungernden in der heutigen Welt."

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sid