22.02.2015 18:00 Uhr

YB schlägt Basel in packendem Spitzenduell

Jubel bei den Young Boys, Frust bei Basel
Jubel bei den Young Boys, Frust bei Basel

Mit 4:2 gewinnt der BSC Young Boys im heimischen Stade de Suisse gegen Leader Basel. In einem spektakulären Spitzenkampf waren die Berner die entschlossenere Mannschaft und machten das Titelrennen wieder spannend.

Es sah aus wie die Vorentscheidung, als Milan Gajic in der 60. Minute Taulant Xhaka den Ball abluchste und unhaltbar in die Maschen hämmerte. 3:0 stand es somit nach einer Stunde für die zeitweise entfesselten Berner. Doch einen FC Basel, auch wenn er einen schlechten Tag einzieht, darf man nie abschreiben. Etwas glücklich landete zehn Minuten später ein Flankenball von Shkelzen Gashi unberührt hinter Yvon Mvogo im YB-Kasten. Und obwohl es keine wirkliche Schlussoffensive des FCB war, schockte Marco Streller in der 92. Minute mit dem 2:3 nochmals das Stadion. Es sollte eine Minute vor Schluss sogar nicht mal das letzte Tor sein, Guillaume Hoarau traf nach Wiederanspiel schliesslich zum Endstand.

Ein 4:2 lässt meist auf ein packendes Spiel schliessen, und ein solches war dieser Spitzenkampf allemal. Besser aus den Startlöchern kam das Heimteam aus Bern. Auf dessen Seite kehrte Alexander Gerndt nach einem Jahr Verletzungspause in die Startformation zurück - ausgerechnet gegen Basel, gegen den sich die verheerende Aktion vor zwölf Monaten ereignet hatte. Es war beinahe ironisch, dass ausgerechnet der Schwede seine Farben bis in die 27. Minute mit 2:0 in Front schoss. Zuerst erzielte er mit einem satten Flachschuss aus der zweiten Reihe die Führung, später erhöhte er nach brillanter Vorarbeit von Renato Steffen. Das Zwischenresultat ging absolut in Ordnung, waren doch die Berner in den Zweikämpfen entschlossener und meist einen Schritt schneller als der Konkurrent aus Basel. Jedoch kam auch dieser zu seinen Chancen, die besten vergaben Marco Streller und Luca Zuffi kurz vor Ende der ersten Halbzeit.

Der Spielstand hätte gar noch höher ausfallen können, aber zuerst wurde ein Tor von Guillaume Hoarau wegen eines angeblichen Foulspiels annulliert, später zählte auch ein Treffer von Marco Streller wegen einer Abseitsposition nicht. Doch die angereisten 17.420 Zuschauer sahen nicht nur zahlreiche Tore, auch die Emotionen kochten zeitweise sehr hoch. Nicht weniger als acht gelbe Karten verteilte Schiedsrichter Stephan Klossner während 90 Minuten. Am Schluss verdienten sich die Young Boys den Sieg gegen überraschend blasse Basler und verkürzten so den Rückstand zur Spitzenposition auf fünf Punkte. Auch dieses Polster wird nicht leicht einzuholen sein, doch es bringt einen Hauch Spannung in eine ansonsten einseitige Saison. Ligakrösus Basel konnte die letzten drei Spiele (inklusive Champions-League) nicht gewinnen und muss über die Bücher.

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Stefan Hürst