26.02.2015 16:17 Uhr

Bayern vor Köln: Maschinen ohne Gefühle

Matthias Sammer gibt einmal mehr den Mahner vom Dienst
Matthias Sammer gibt einmal mehr den Mahner vom Dienst

"Maschinenmodus, nicht Gefühlsmodus": Matthias Sammer gibt dem FC Bayern vor dem Spiel gegen den 1. FC Köln eine eindeutige Ansage mit.

Als Kuscheltyp ist Matthias Sammer nicht bekannt. Und auch vor der Pflichtübung des Meisters gegen den 1. FC Köln nährt Bayern Münchens Sportvorstand lieber seinen Ruf als Mahner vom Dienst. Der 47-Jährige hat das Frühjahr vor Augen - und die Trophäen, mit denen die Saison des FC Bayern geschmückt werden soll.

Sammer tut daher, was jetzt seiner Ansicht nach notwendig ist: Er appelliert an die Mannschaft mit dem Wissen, dass sich von nun an jeder Fehler äußerst folgenreich auf die beabsichtigten Titel auswirken könnte. "Wir kommen jetzt in die ganz heiße Saisonphase, das muss uns bewusst sein. Da müssen wir den Maschinenmodus und nicht den Gefühlsmodus anwerfen", sagte Sammer dem "kicker".

Die fehlenden "paar Prozentpunkte" herauskitzeln

Vor den vermeintlich einfachen Heimspielen gegen Köln am Freitag in der Bundesliga und gegen Eintracht Braunschweig am Mittwoch im DFB-Pokal will Sammer so die noch fehlenden "paar Prozentpunkte" herauskitzeln und nimmt dafür eine "ein bisschen martialische" Wortwahl in Kauf: "Jetzt zählt kein Gefühl, wir müssen gnadenlos gierig sein und wieder in diesen gnadenlosen Rhythmus kommen."

Sein Hinweis gilt nicht zuletzt auch dem Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Schachtjor Donezk am 11. März, dem ersten echten K.o.-Spiel. "Schnellstmöglich", betonte Sammer, müsse Bestform erreicht werden, während Trainer Pep Guardiola sich verhaltener als sein Sportchef äußert. Der Spanier sieht vielmehr jedes Spiel als "Gelegenheit, sich zu verbessern" und ist mit dem derzeitigen Trend zufrieden. "In den letzten vier Spielen haben wir wenige Chancen zugelassen und das Spiel kontrolliert", sagte er am Donnerstag, und fügte an: "Am wichtigsten ist der Fokus auf die Details".

Guardiola von Erwartungen genervt

Dass vor dem Köln-Spiel allgemein nur über die Höhe des Sieges diskutiert wird, nervt Guardiola jedoch gewaltig. "Nächste Frage", entgegnete er barsch, als er antworten sollte, ob die Begegnung denn nun 7:0 oder 9:0 ausgehe. "Ich habe großen Respekt vor jedem Gegner, ob im Pokal, ob aus der 2. oder der 3. Liga", sagte Guardiola deutlich. Immerhin sind die Rheinländer ja auch die zweitbeste Auswärtsmannschaft der Liga hinter den Bayern, weshalb sein Team "für alles bereit sein" müsse, wie der 44-Jährige meinte.

Nicht zur Verfügung steht den Münchnern dabei Verteidiger Medhi Benatia. Der Marokkaner laboriert weiterhin an muskulären Problemen. Dagegen sind die Signale von Philipp Lahm zunehmend positiv. Gegen Donezk könnte der Kapitän wieder dabei sein. "Wenn es keine Rückschläge mehr gibt, geht es relativ zügig", sagte Sammer. Das Auswärtsspiel am 7. März in Hannover gilt als denkbarer Zeitpunkt für ein Comeback des 31-Jährigen.

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sid