27.02.2015 14:50 Uhr

Rapid gegen Sturm als heißer Tanz

Vor dem Heimspiel der 22. Bundesliga-Runde am Samstag (ab 18:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Sturm Graz belegt der SK Rapid mit Platz zwei genau jene Position, die als großes Saisonziel ausgegeben wurde. Doch nicht nur weil beim Duell mit den Steirern ein heißer Tanz erwartet wird, gibt es bei den Grün-Weißen aktuell einige "Brandherde".

Es war keine Überraschung, dass bei der Pressekonferenz vor der Partie gegen Sturm im Happel-Stadion zunächst das Hauptaugenmerk den letzten Ereignissen abseits des Spielfelds galt: Die Sperre der Fansektoren für ein Heimspiel durch die Bundesliga (gilt jedoch noch nicht am Samstag), weil Rapid-Anhänger zum wiederholten Male gegen die Pyrotechnik-Bestimmungen verstoßen hatten.
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Der neue Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek hat dabei gleich seine "Feuertaufe" zu bestehen. Seine politisch korrekten Worte im Nadelstreif-Anzug werden durch die bengalische Begleitung auf den Tribünen momentan völlig entwertet. "Ich will dieses Thema pro-aktiv ansprechen", versuchte der Newcomer den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

"Rapid ist der größte Verein Österreichs mit vielen positiven Emotionen. Es schmerzt uns sehr, dass durch die illegale Verwendung der Pyrotechnik Kosten verursacht werden, welche wir lieber ins Sportliche investieren würden. Wir sind über diese Strafzahlungen nicht glücklich, sondern versuchen im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen eine Lösung zu finden", so Peschek.
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41 Stadionverbote, "keine Böller" und "Gewalt gleich Null"

Seine Bestellung war nicht von allen Rapid-Mitgliedern mit Begeisterung aufgenommen worden. Nun bekommt Peschek die Chance seinen netten Reden bei der Präsentation auch Taten folgen zu lassen. Die Hütteldorfer müssen das Pyrotechnik-Problem in den Griff bekommen, denn auch in der laufenden Saison kostete dieses bereits Strafen im sechsstelligen Euro-Bereich.

"Das kostet uns sehr viel Geld. Es gibt bei uns schon 41 Stadionverbote, aber die Anmeldung der Vewendung der Pyrotechnik erfolgt nicht vom Verein. Wir hatten auch schon Erfolg und haben die Böller, welche zeitweise wieder aufgetaucht sind, wegbekommen und die Gewalt bei uns im Stadion ist gleich Null", meinte der Neo-Geschäftsführer.

Bei einer der zahlreichen Nachfragen zu dem Thema setzte Peschenk dann noch einmal zu der Erklärung "Wir sind unglücklich darüber" an, ehe der Rapid-Pressechef Erlösung brachte und das Sportliche ansprach.

Gegen Sturm "wahres Gesicht zeigen"

Sportchef Andreas Müller stellte dabei klar, dass "Sturm einer der schärfsten Konkurrenten im Kampf um Platz zwei ist. Aber wir wollen morgen unser wahres Gesicht zeigen. Dafür brauchen wir jedoch höchste Konzentration, denn uns erwartet ein heißer Tanz."

Rapid-Trainer Zoran Barisic, der noch auf Brian Behrendt und Christopher Dibon verzichten muss (dafür könnte Torhüter Ján Novota ein Comeback geben) pflichtete bei: "Das ist ein richtiges Schlagerspiel und wird sehr interessant." Sein Torjäger Robert Berić sorgte zuletzt mit Treffern und Ausschlüssen für Schlagzeilen gegen seinen Ex-Verein. Wie soll der ehemalige Sturm-Angreifer seine Emotionen im Zaum halten? "Ich will nicht, dass er seine Emotionen im Zaum hält", kündigte Barisic einen erneut topmotivierten Berić an.

Auch Abwehrchef Mario Sonnleitner kennt die Brisanz der Spiele gegen seinen früheren Arbeitgeber: "Durch den GAK-Konkurs waren speziell die Sturm-Fans auf der Suche nach einem neuen Rivalen. In Wien sind sie fündig geworden. Das sind nun wir."

Sturm-Coach Foda will "Leidenschaft und Aggressivität" sehen

Bei Sturm Graz klappte der Frühjahrsauftakt mit dem 3:3-Remis im Heimspiel gegen Schlusslicht SC Wiener Neustadt nicht ideal. "Das Ergebnis war nicht wunschgemäß. In der Defensive waren wir nach Ballverlust zu nachlässig", analysierte Sturm-Coach Franco Foda die verlorenen Punkte.

Doch gegen Rapid soll es nun anders aussehen. "Ich will Leidenschaft und Aggressivität auf dem Platz sehen, permanentes Attackieren und schnelles Umschaltverhalten in beide Richtungen, eine Mannschaft, die hungrig ist und von der ersten bis zur letzten Minute alles abruft", forderte Foda.

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ct