03.03.2015 09:19 Uhr

Sörgel: Keine "Narrenfreiheit" für den Fußball

Fritz Sörgel gehört der Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit an
Fritz Sörgel gehört der Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit an

Experte Fritz Sörgel hat den DFB zur Aufklärung der Vorwürfe eines möglicherweise systematischen Anabolika-Dopings im deutschen Profifußball aufgefordert.

"Es ist ein Volkssport, der wichtigste Sport in Deutschland, und da kann man sich nicht erlauben, dass etwas ungeklärt bleibt", sagte der Nürnberger Pharmakologe im "ZDF-Morgenmagazin". Der DFB werde darüber nachdenken müssen, ob die "Narrenfreiheit", die der Fußball nun mal habe, weiter gelten könne, und der Verband "in Zukunft nicht eine Schippe drauflegen muss, damit er glaubwürdig wird".

In einem am Montag bekanntgewordenen Sondergutachten der Untersuchungskommission zur Aufarbeitung der Doping-Vergangenheit an der Universität Freiburg, deren Mitglied Sörgel ist, wird berichtet, dass in der Bundesliga in den 1970er und 1980er Jahren regelmäßig Anabolika verabreicht worden sein soll. Zweifel äußerte er, ob der Vorwurf des systematischen Dopings im Fußball zutreffend sei. "Systematisches Doping ist ein sehr schwerer Vorwurf, der für Systeme insbesondere unter dem Einfluss der Politik gilt", erklärte Sörgel. "Das kann man aus den Unterlagen nicht unbedingt ableiten."

Mehr dazu:
>> Ex-VfB-Coach Sundermann: "Doping? Schwachsinn!"

dpa