03.03.2015 22:23 Uhr

Last-Minute-Treffer lässt Sturm jubeln

Simon Piesinger traf zweimal für die Steirer
Simon Piesinger traf zweimal für die Steirer

Der Auftakt der 23. Bundesliga-Runde hat am Mittwoch die Krise bei der Wiener Austria weiter verschärft. Bei Sturm Graz unterlagen die Favoritner nach einem Last-Minute-Tor von Simon Piesinger nach einer 1:0-Führung noch mit 1:2 und verloren vor dem Wiener Derby am Sonntag im Kampf um die Europacupstartplätze weiter an Boden. Sturm hingegen durfte mit dem ersten Sieg im Frühjahr aufatmen.

Alexander Grünwald hatte die erst nach dem Seitenwechsel aktivere Austria in einer insgesamt enttäuschenden Partie in Führung gebracht (59.). Matchwinner Piesinger (71., 95.) belohnte die späte Offensive der Hausherren aber mit drei Punkten und erhöhte weiter den Druck auf Austria-Coach Gerald Baumgartner, der zuletzt nach der 0:1-Pleite bei Schlusslicht Wiener Neustadt ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war. In der Tabelle verkürzte der Tabellenfünfte Sturm vor den restlichen Spielen der Runde am Mittwoch den Rückstand auf den WAC auf einen Punkt. Die Austria liegt bei einer Partie weniger drei Zähler hinter Sturm auf Rang sechs.

Sturm-Coach Franco Foda musste aufgrund der Sperren von Martin Ehrenreich und Thorsten Schick umstellen, nahm aber noch mehr Änderungen vor. So feierte Innenverteidiger Wilson Kamavuaka sein Bundesligadebüt, Donis Avdijaj erhielt erstmals vom Start weg das Vertrauen und im Angriff erhielt Ex-Austrianer Roman Kienast die Gelegenheit zur Revanche. Bei der Austria waren Philipp Zulechner sowie Vanče Šikov doch fit geworden und fanden sich in der Startelf wieder. Dort standen auch Jens Stryger Larsen, Tarkan Serbest und Daniel Royer, die in Wiener Neustadt nicht von Beginn an gefragt gewesen waren.

Zwei unterschiedliche Hälften

Das Spiel war in der ersten Hälfte äußerst enttäuschend. Zwar begann die Partie mit einem schönen Weitschuss von Daniel Offenbacher, den Austria-Keeper Heinz Lindner über das Tor drehte (5.), verheißungsvoll. Doch 7.698 Fans, darunter lediglich 200 Liebhaber der "Veilchen", sahen offensiv etwas bemühtere Grazer, die aber gegen eine gut sortierte Gäste-Defensive keinen Stich machten. Schussversuche von Kienast (16.) und von der aktiven Schalke-Leihgabe Avdijaj (20.) blieben die einzigen nennenswerten.

Gerade der Austria war die Angst, in Rückstand zu geraten, anzumerken. Die Wiener versuchten über eben jene gefestigte Verteidigung ins Spiel zu kommen, kam bei diesem Unterfangen aber nicht weit. Gefährlichkeit deuteten die Gäste nur in der 19. Minute an, als Alexander Gorgon beim Abschluss von Christian Klem gestört wurde, bzw. bei einem Royer-Freistoß, den Sturm-Torhüter Christian Gratzei ohne Probleme wegfaustete (33.).

Das Bild änderte sich aber nach dem Seitenwechsel. Und als Gratzei nach einem Konter gerade noch rechtzeitig vor Royer eingriff (53.), war dies quasi eine Vorankündigung. Royer war es nur gut fünf Minuten später, der mit einem Dribbling über das halbe Feld die Führung der Austria einleitete: Seinen Pass nach rechts außen verwertete Alexander Grünwald, der zur Pause für Raphael Holzhauser eingewechselt worden war, mit einem herrlichen Schlenzer ins Kreuzeck (59.).

Doch Sturm schlug gerade in dieser Phase violetter Stärke zurück - ebenfalls durch einen "Joker": Piesinger, der den angeschlagenen Kamavuaka ersetzte, war nach einem Offenbacher-Freistoß mit dem Kopf vor Lukas Rotpuller zur Stelle. Lindner hatte die Hand zwar noch am Ball, konnte den Ausgleich (71.) aber nicht verhindern. Sturm nahm das 1:1 zum Anlass, die Schlagzahl noch einmal zu erhöhen, Bright Edomwonyi (78., 85.) und Andreas Gruber (85.) fanden im Finish sogar gute Möglichkeiten auf den Siegestreffer vor.

Die Austria hingegen, deren Austauschkontingent bereits erschöpft war, versuchte sich ab der 84. Minute in Unterzahl über die Zeit zu quälen, weil sich Larsen bei einer defensiven Rettungsaktion gegen Gruber verletzt hatte. Als alle schon mit einem Remis rechneten, schlug wieder Piesinger zu: Ein verlängerter Offenbacher-Freistoß kam via des im Abseits gestandenen Kienast zu Piesinger, der zum vierten Mal in dieser Saison traf.

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apa