09.03.2015 10:41 Uhr

Erleichterung nach Derbysieg

Lukas Rotpuller und Co konnten nach dem Schlusspfiff aufatmen
Lukas Rotpuller und Co konnten nach dem Schlusspfiff aufatmen

Der 2:1-Sieg der Austria am Sonntag über Rapid ließ nicht nur den zuletzt stark angezählten FAK-Trainer Gerald Baumgartner aufatmen. Auch die Mannschaft erhofft sich nun Aufschwung für die kommenden Aufgaben.

Clubvorstand Markus Kraetschmer sprach von einem "Steinbruch", der ihm mit Schlusspfiff vom Herzen fiel. Kraetschmer erwartet, dass die Trainerdiskussion nun bis auf Weiteres ad acta gelegt werden kann. "Die Mannschaft hat große Entschlossenheit bewiesen. Mit guten Leistungen können wir rasch wieder in ruhigere Gewässer kommen", sagte der Wirtschafts-Vorstand der Austrianer.

Kraetschmer ließ sich auch ein recht klares Bekenntnis zu Baumgartner entlocken: "Wir haben immer gesagt, dass wir uns auf's Wesentliche konzentrieren und den Weg gemeinsam weiter gehen wollen. Und so ist es auch weiterhin." Bei Austrias neuem Sportdirektor Franz Wohlfahrt klang die Sache hingegen ein wenig anders.

Wohlfahrt sich Verbesserungsbedarf

"Wir haben drei Punkte gemacht und das sehr verdient, aber mir sind viele Sachen aufgefallen, die zu verbessern sind. Da sind wir alle gefragt, die Mannschaft und der Verein. Sich über den Sieg zu freuen, ist a la longue zu wenig. Wir müssen ins Detail gehen, das Ziel kann nicht sein, Vierter oder Fünfter zu sein", sagte Wohlfahrt angesichts des momentan sechsten Tabellenrangs.

Baumgartners Freude war nach dem Derby-Triumph so groß, dass er seinem Goalie Heinz Lindner während eines TV-Interviews sogar ein Bussi auf die Wange drückte. Seine Truppe hatte jedoch zunächst 48 Minuten lang eine größtenteils inferiore Leistung abgeliefert und war durch ein Tor von Rapid-Captain Steffen Hofmann auch 0:1 in Rückstand geraten.

"Baumgartner raus"-Rufe hallten durch die Generali Arena, in der über weite Strecken eher Begräbnisstimmung herrschte. "Das ist natürlich keine geile Sache. Aber mein Job ist es, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren", meinte der Salzburger. Mit dem Ausgleich durch Lukas Rotpuller (45.+4) wurde die bis dahin spielerisch kaum vorhande Austria zum Leben erweckt.

Latte verhindert Ausgleich für Rapid

Selbst die Rote Karte für Christian Ramsebner (72.) konnten den Siegeswillen der Austria dann nicht mehr bremsen. "Aus dieser Roten haben wir sogar Feuer und Energie geschöpft", meinte Baumgartner angesichts des Siegestreffers von Vance Sikov in der 84. Minute. In der Nachspielzeit verhinderte die Latte den Ausgleich durch Thanos Petsos.

Matchwinner für die Austria war in den Augen des Trainers Raphael Holzhauser, der in der 28. Minute für den völlig verunsicherten Tarkan Serbest eingewechselt wurde und dann nach der Pause groß aufspielte. "Den 'Holzi' hat es gewurmt, dass er nicht von Anfang an spielen durfte. Mit der Wut im Bauch hat er dann eine großartige Leistung gezeigt und uns zum Sieg geführt", sagte Baumgartner.

Rapid behält Platz zwei

Rapid-Trainer Zoran Barisic war nach der Pleite "natürlich sehr enttäuscht". "Zwei Gegentore aus Standardsituationen, das darf nicht passieren. Wir waren vor der Pause besser, die Austria danach. Unterm Strich hat die glücklichere Mannschaft gewonnen", bilanzierte Barisic. Die Auswechslung von Steffen Hofmann in der 67. Minute war laut Barisic unausweichlich, der Deutsche hatte nach einem Schlag auf die Achillessehne große Schmerzen.

In der Tabelle ist Rapid zwar weiterhin Zweiter, von der SV Ried auf Platz sieben trennen die Grün-Weißen aber nur acht Zähler. Das Rennen um die begehrten Plätze zwei, drei und vier könnte also in den verbleibenden zwölf Runden zu einem brisanten Sechskampf werden.

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apa, red